Winterberg. Ein Düsseldorfer Investor lässt das beliebte Kultrestaurant Big Mountain abreißen. Er plant ein B&B-Hotel. Wie es am Standort nun weitergeht.
Einheimischen ist es schon länger aufgefallen. Das Restaurant und Hostel Big Mountain existiert nicht mehr. Auf dem Grundstück an der Bundesstraße 480 in Winterberg steht nichts mehr, was an das ehemals beliebte Lokal erinnert. Das hölzerne Gebäude wurde mittlerweile komplett abgerissen. Der Düsseldorfer Immobilienunternehmer Kay Herrmann plant dort nämlich ein Hotel der Kette B&B-Hotels sowie einen neuen Gastronomiebetrieb zu eröffnen. Die Herberge soll mit seinen circa hundert Zimmern Platz für 234 Betten bieten.
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Hotel könnte Ende 2025 stehen
Er werde das neue Hotel bauen und dann an B&B weitervermieten, erklärte Herrmann. Doch das braucht Zeit, wie stellvertretenden Leiter der Akquíse von B&B Hotels, Markus Bornemann, gegenüber der WP betont: „Wir sind aktuell noch in Mietvertragsverhandlungen. Zudem dauert das Baurechtsverfahren länger“, sagt Bornemann. Das sei aber nichts Kritisches. Man werde sich sicherlich einig werden. Er gehe davon aus, dass man den Vertrag bis Mitte Juli unter Dach und Fach habe. Dass das Gebäude mittlerweile abgerissen wurde, ist auch für Bornemann eine Neuigkeit. „Dann geht es ja voran“, sagt er. Investor Herrmann betont, dass man aktuell noch auf die Aufhebung der Veränderungssperre warte. „Das liegt nicht in unserer Hand, aber ich bin sehr zuversichtlich“, sagt er. Wenn alles glattlaufe, könne das Hotel Ende 2025 stehen.
Die Idee von Investor Herrmann ein standardisiertes Hotel, nach den Wünschen von B&B-Hotels zu erreichten und es zu verpachten, ist nicht neu. Bereits in Willingen sei man ähnlich vorgegangen. Dort wurde unter der Regie des Unternehmers bereits ein Hotel geplant und ist nun in Betrieb. Da die Gebäude der Hotelkette sehr standardisiert sind, erleichtere dies die Planung und den Bau.
Gastronomiekonzept ist geplant
Jung und zeitlos sei das Credo aller B&B-Hotels, heißt es in einer Unternehmensbroschüre. „Unsere Häuser präsentieren sich im modernen Innendesign: Helle, gedeckte Farben, die dem Gast schon beim Betreten des Hotels eine angenehme Wohlfühlatmosphäre vermitteln. Mal ist es ein warmes Grau, mal ein dezentes Hellbraun –die Farben werden durch harmonisch abgestimmte Akzente ergänzt“ Den natürlichen Look komplettierten Möbel in Eichenholzoptik. In der Lobby sollen stylische Lounge-Möbel nach ausgiebigem Sightseeing zum Chillen einladen. Farbenfrohe Wandmotive mit Bezug zur Region würden jedem Hotel einen unverwechselbaren Schliff verleihen. Sind es in Berlin die DDR-Ampelmännchen, schlafen die Gäste in München unter einem „stimmungsvollen Bild vom Oktoberfest“, wirbt die Hotelkette. So wisse der Gast auch beim Einschlafen noch, in welcher Stadt er morgens gut erholt wieder aufwache.
Direkt neben dem Hotel plant Investor Herrmann zusätzlich ein Gastronomiekonzept. Vom vorherigen Angebot des Big Mountain werde man daher abrücken. Der neue Pächter müsse sich nach den Vorstellungen des neuen Eigentümers richten. „Ich stelle mir eine alpenländisch, gut bürgerliche Küche vor“, hatte Herrmann bereits im vergangenen Jahr angekündigt.
Standort Winterberg passt ins Konzept
B&B-Manager Bornemann erklärt, dass durch das neue Hotelprojekt in Winterberg bis zu sieben zusätzliche Arbeitsstellen entstehen sollen. Allerdings ist vorgesehen, dass die Dienstleistungen im Bereich der Reinigung nicht durch eigenes Personal, sondern durch eine externe Firma übernommen werden. Des Weiteren ist geplant, dass zum Zwecke des reibungslosen 24-Stunden-Betriebs des Hotels, der künftige Hotelmanager eine eigene Wohnung direkt in dem Hotelgebäude erhalten wird, um jederzeit vor Ort sein zu können.
Deutschlandweit betreibt B&B-Hotels aktuell 168 Hotels, in der B&B-Gruppe sind es über 700 Hotels. Das Wachstumsziel sind 400 Hotels bis 2030 in Deutschland und Österreich zusammen. Neben dem Hauptsegment Stadthotels kommen jetzt auch starke Urlaubsregionen wie Winterberg als Standorte in Betracht.