Hochsauerlandkreis. Neue Endstation: Ab Dezember sollen für die Bahnlinien RE17 und RE57 neue Teilrouten gelten. Was Fahrgäste im Hochsauerlandkreis wissen müssen:
Wer von Marsberg aus mit dem Zug nach Dortmund reisen will, muss einen Umstieg auf sich nehmen. Von Brilon Stadt aus hingegen konnten Reisende bis nach Dortmund durchfahren. Das könnte sich in Zukunft ändern: Die Versammlung des Verbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat am 20. Juni über einen geplanten Fahrplanwechsel im Hochsauerlandkreis abgestimmt. Es handle sich dabei zunächst lediglich um Planungen, wie NWL-Pressesprecherin Anne Zimmermann auf Nachfrage der Westfalenpost erklärt. Doch was sich mit diesem Beschluss ab Dezember 2024 für die Sauerlandlinien RE17 und RE57 ändern würde und was Fahrgäste im Hochsauerlandkreis zukünftig beachten müssen, lässt sich heute schon ableiten:
Sauerland-Linien bei Brilon und Marsberg sollen Streckenteile tauschen
Im Rahmen des Jahresfahrplans 2025 hat der NWL-Verband ein neues Konzept für die Bahnlinien RE 57 und RE 17, auch bekannt als „Sauerland-Express“, vorgeschlagen: Mit einem Interimsfahrplan auf den beiden Linien soll bezweckt werden, dass am Bahnhof Warburg in Zukunft die Anschlüsse an den RE11 in Richtung Kassel zuverlässiger erreicht werden sollen. „Durch die Umstellung des Fahrplankonzepts von durchgängigen Fahrten bis Kassel auf grundsätzliche Umstiege zum RE 11 in Warburg kommt es leider regelmäßig zu verpassten Anschlüssen in Warburg“, heißt es in der zugehörigen Beschlussvorlage des NWL. Ein Grund dafür u.a. seien Verzögerungen auf der Strecke zwischen Brilon Wald, Marsberg und Warburg, welche nur eingleisig verläuft. Bis zur nächsten Ausschreibungsperiode 2028 und dem in Krafttreten eines Nachfolgekonzepts solle ein vorübergehender Linientausch von RE17 und RE57 für mehr Stabilität in den Abläufen sorgen.
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Aus der Richtung Hagen oder Dortmund kommend, sollen die beiden Linien ab Brilon Wald die weiteren Streckenabschnitte tauschen: Die Weiterfahrt von Brilon Wald in Richtung Marsberg und Warburg würde demzufolge in Zukunft die Linie RE57 übernehmen und damit eine direkte Verbindung zwischen den Stationen Warburg, Marsberg und Dortmund herstellen. Die Linie RE17 mit Start in Hagen würde dementsprechend weiterfahren bis zur Endstation Brilon Stadt. „Beim Linienwechsel entstehen in Brilon Wald beim RE 57 leider ca. 10-minütige Standzeiten, welche in den Eingleisigkeiten begründet sind“, wird in der Beschlussvorlage des NWL erläutert. Daraus resultiere eine Fahrzeitverlängerung von 15 bis 20 Minuten für die Fahrt nach Warburg und etwa 30 Minuten nach Kassel. Dafür steige die Zuverlässigkeit, mit der die Anschlusszüge am Bahnhof Warburg erreicht werden: Die Umsteigezeit zwischen RE57 und RE11 betrage dort in Zukunft 16 bis 18 Minuten. Es sei zu erwarten, dass die Fahrzeit gegenüber dem heutigen Stand verpasster Anschlüsse real sogar sinke, wie der Zweckverband in der Vorlage ausführt.
Ersatzkonzept hat Auswirkungen auf Verbindung nach Winterberg
Auch auf die Zugverbindung von Dortmund nach Winterberg hätte das Konzept zu dem Interimsfahrplan für RE17 und RE57 Auswirkungen: Zwar bleibe die Verbindung RE57 von Dortmund nach Winterberg im Falle einer Umsetzung erhalten und verkehre weiterhin im Zwei-Stunden-Takt. Für die geplante Bauphase und Sperrung des Elleringhauser Tunnels von Juni 2025 bis zum darauffolgenden September sei jedoch ein Ersatzfahrplan angedacht: Die Züge, die bisher nach Bigge umgeleitet werden sollen, könnten potenziell weiter bis nach Winterberg fahren, wodurch eine Verbindung im täglichen Stundentakt entstehen würde. Auch mit Blick auf die Sommer-Tourismus-Saison in Winterberg sieht der NWL-Verband in diesem Plan einen großen Vorteil: „Somit kann das Baukonzept genutzt werden, um zugleich auch den erhöhten Bedarf aus dem Fahrradverkehr zwischen Dortmund und Winterberg zu befriedigen.“
Eine Entscheidung darüber, inwiefern das in der Beschlussvorlage vorgestellte Konzept zu einem Interimsfahrplan der Sauerland-Linien umgesetzt werden kann, will der NWL-Verband in Zukunft noch bekannt geben.
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