Hochsauerlandkreis. Im HSK leben 259.000 Menschen. Fast 20.000 sind älter als 80 und nur 15.000 sind Kinder und Jugendliche. Wie alt ist der HSK wirklich? Die Fakten
Wie alt ist unsere Gesellschaft? Antworten darauf offeriert die neue Statistik von IT-NRW als Statistisches Landesamt. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 haben die Zahlenbeobachter die Altersstruktur unter die Lupe genommen. Fazit: das „Mittelalter“ - also die Gruppe der 18- bis 60-Jährigen - stellt landesweit mit einem Anteil von 54,8 Prozent die größte Gruppe. Sieben Prozent der NRW-Bevölkerung ist 80 Jahre und älter; 11,2 Prozent der Nordrhein-Westfalen sind jünger als 12 Jahre. Nur 5,6 Prozent bewegen sich im Bereich 12- bis 18 Jahre und 21,3 Prozent sind zwischen 60 und 80 Jahre alt.
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HSK liegt im Trend
Der Hochsauerlandkreis befindet sich damit voll im Trend. Von den 259.030 Einwohnern sind 10,5 Prozent unter 12 Jahre alt. 5,9 Prozent gehören der Gruppe der 12- bis 18-Jährigen an. Mit 53,3 Prozent liegt das „Mittelalter“ unter dem Landesschnitt. Generell ist der HSK „älter“ als das Land: 22,7 Prozent der Bürger sind 60 Jahre und älter, und 7,6 sind älter als 80. Zum Vergleich: im Landkreis Paderborn stellt diese Gruppe nur 5,9 Prozent der Bevölkerung dar; lediglich die Kreise Herford (7,9), der Kreis Lippe (8 Prozent), der Rheinisch-Bergische-Kreis (8,1) und der Kreis Mettmann (8,2) liegen höher.
Vergleichszahlen im Demografiemonitor
Leider weist die Aktuelle IT-Statistik keine Vergleichszahlen aus den Vorjahren auf. Doch hier liefert der Demografiemonitor des Hochsauerlandkreises eindrucksvolle Zahlen. Wer sich ein wenig durch die Systematik geklickt hat, kann zum Beispiel sehen, dass der Anteil der 80-Jährigen und älter in Brilon zum Stichtag 31. Dezember 2011 noch bei 5,9 lag (jetzt 7,8). Winterberg hat jetzt mit 7,9 den höchsten Altersanteil und lag 2011 bei 6,3 Prozent. Die Gruppe der Unter 15-Jährige stellt auf Kreiseben heute noch 13,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Vor zehn Jahren waren es noch 14,3. Medebach hatte damals in der Altersklasse 14,7 Prozent und kommt heute auf 13,8.
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Reaktion auf Demografischen Wandel
Alle Kommunen im HSK reagieren auf diesen demografischen Wandel. „Beim HSK wird diese Thematik immer wieder im Ausschuss für Wirtschaft, Struktur, Digitalisierung und Tourismus behandelt“, sagt Kreissprecher Jürgen Uhl. Manche Kommunen haben eigene Senioren – oder Jugendbeiräte. In Medebach zum Beispiel wurde seit der letzten Kommunalwahl ein eigener Demografie-Ausschuss installiert. „Die Prognosen zeigen, dass der Anteil der erfahrenen Bürgerinnen und Bürger immer größer wird“, sagt Medebachs Bürgermeister Thomas Grosche.
Rückgang von 12,1 Prozent prognostiziert
Unter dem Stichwort „Demografiemonitor“ findet man auf der Internetseite des Hochsauerlandkreises interessante Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung im HSK und in den einzelnen Städten. Die Bevölkerungsprognose für den HSK geht im Zeitraum 2017 bis 2040 von einem Rückgang um 12,1 Prozent auf 229.900 Bürger aus. Landesweit beträgt der Rückgang 3,3 Prozent.
Ganz bewusst wählt er diese Bezeichnung, da sie auch Wertschätzung für diesen Personenkreis ausdrückt. „Was wären denn die Vereine ohne die vielen älteren und noch fitten Menschen, die sich einsetzen?“ Der Demografie-Ausschuss trage mit dafür Sorge, alle weitreichenden Entscheidungen für die Entwicklung der Stadt „demokratie-fest“ zu machen, so Grosche.
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Rahmenbedingungen schaffen
Damit seien aber auch nicht nur die Rahmenbedingungen für das Leben im Alter gemeint. „Obwohl wir auf dem Sektor barrierefreies Wohnen hier in Medebach noch Handlungsbedarf haben.“ Es gehe darum, in so einem Ausschuss die unterschiedlichen Aspekte zu bündeln und den Blick auf die Attraktivität einer Stadt für alle Altersgruppen im Auge zu behalten. „Das geht bei der Sanierung unseres Hallenbades los und endet bei der Digitalisierung.“