Marsberg. Trotz Corona wurden viele gemeinsame Projekte der Deutsch-Französischen Städtepartnerschaft zwischen Marsberg und Lillers umgesetzt.

Zum letzten Mal persönlich begegnet sind sich die Lillerois und die Marsberger im Oktober 2019. Da gab es noch kein Corona, und da war die Deutsch-Französischen Gesprächsrunde (DFG) zu Gast in Lillers statt. Corona hat dann einen dicken Strich durch die in Lillers geplanten Pfingsttreffen sowohl in 2020 als auch in 2021 gemacht. „Dennoch konnten in einem Jahr einige schöne städtepartnerschaftliche Projekte umgesetzt werden“, sagt Susanne Fobbe, Vorsitzende der DFG Marsberg. Die WP sprach mit ihr auch darüber.

Dabei könnte man doch meinen, dass es schwierige Zeiten für die Umsetzung von städtepartnerschaftlichen Projekten sind?

Susanne Fobbe Es kommt aber auch immer auf die Art des Projektes an und da haben sich auch während

Arbeitsgespräch in Marsberg

Zum ersten Mal persönlich trafen sich die Mitglieder der DFG Marsberg nach über einem Jahr Mitte Juni. Als nächstes Vorhaben planen die Mitglieder beider Partnerschaftskomitees ein persönliches Treffen Anfang November in Marsberg. Dann sollen im Rahmen des alljährlich stattfindende Arbeitsgespräches weitere mögliche Projekte besprochen werden, die im Folgejahr oder später zwischen den beiden Städten im Rahmen der Stadtpartnerschaft umgesetzt werde können.

der Pandemie Möglichkeiten angeboten. Natürlich muss man neue Wege gehen, wenn sich weder die Mitglieder der DFG noch die Menschen beider Partnerstädte persönlich begegnen können. Auch die Städtefreundschaft wurde ins Internet verlegt. Bei einem Apéro Virtuell oder bei bilateralen Arbeitsgesprächen online.

Darüber haben wir ja bereits berichtet. Je nach Projekt sind persönliche Treffen also nicht unbedingt erforderlich?

Nein, nicht unbedingt. Wie die Idee über ein gemeinsames Musik-Video. Per mail wurde an uns herangetragen, dass die Harmonie Fanien und das Schulorchesters des Carolus-Magnus-Gymnasiums gerne ein gemeinsames Video produzieren würden. Die Organisation lief dann komplett online, also über Mail-, Messenger- und Cloud-Dienste. Das ist kein Hexenwerk. Die Beteiligten müssen sich allerdings damit auskennen. Für die Musiker der Harmonie Fanien und des Schulorchesters des CMG war es ein besonderes Projekt. Die Idee war, dass beide Orchester wie bereits 2018 bei den Feierlichkeiten zur 50-jährigen Städtepartnerschaft, einmal wieder gemeinsam musizieren. Laut Ildiko Keikutt, der Dirigentin des Marsberger Schulorchesters und laut der beiden Projektverantwortlichen der Harmonie Fanien waren große Herausforderungen zu bewältigen.

Die da wären?

Zunächst musste möglichst vielen Musikern ein Stück zugänglich gemacht werden, das nicht nur ihnen selbst gefällt, sondern auch Zuhörer aller Generationen anspricht. Dann mussten die Anweisungen für die Videos in verständlicher Form verschriftlich werden, damit jeder ein verwertbares Video erstellen kann, denn man muss selbst spielen und sich gleichzeitig filmen.

Die Musiker haben sich für das Stück Star Wars entschieden. Warum?

Die Wahl des Stückes „Star Wars“ lag bei den Franzosen auf der Hand: „Möge die Macht mit uns allen sein“ steht sinnbildlich sozusagen als Beweis für das Meistern von Begegnungen und Projekten während der Covid-Pandemie. Da das Stück rhythmisch sehr schwierig ist, war seitens der Harmonie Fanien eine umfangreiche Audio- und Videobearbeitung vonnöten, um 38 französische und deutsche Videos zusammenzubringen.

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Das hört sich wirklich nach einer Mammutaufgabe an. Wann war das Video fertig?

Das Video Star Wars wurde am Pfingstwochenende 2021 auf der Facebook-Seite des frz. Komitees Comité d’échanges internationaux du Lillérois veröffentlicht und dann auf der Facebook-Seite der Städtepartnerschaft Marsberg-Lillers geteilt. Die DFG hofft, dass das Video noch bei Youtube veröffentlicht wird, damit nicht nur die Fans beider Facebook-Seiten sich das Video anschauen können.

Susanne Fobbe
Susanne Fobbe © Erich Latzelsberger | erich latzelsberger

Ein weiteres Projekt wurde, wie ebenfalls berichtet, mittlerweile in Lillers und auch in Marsberg erfolgreich abgeschlossen. In Frankreich wurden im Rahmen des Projektes Un million d‘arbres en Hauts-de-France (eine Million Bäume in der Region Hauts-de-France) zu pflanzen, nicht nur dank einer Förderungsmaßnahme 100 Bäume im Stadtgebiet von Lillers gepflanzt, sondern darüber hinaus ein finanzieller Beitrag für Wiederaufforstungsmaßnahmen in Marsberg gespendet. Wo genau wurden die Bäume in Marsberg gepflanzt?

Am 20. April erfolgte der Startschuss für die Pflanzaktion von 1500 Bäumen im Marsberger Stadtgebiet hinter dem Krankenhaus. Alle Bäume sind in die Erde gebracht und auch die kooperierenden Schulen, Carolus-Magnus-Gymnasium und Sekundarschule Marsberg, pflanzten im Rahmen dieser Maßnahme ebenfalls auf dem jeweiligen Schulgelände einen Baum, um die Aktion zu ergänzen. In Lillers fand darüber hinaus zu diesem Thema auch ein Malwettbewerb für Jugendliche zwischen 3 und 15 Jahren statt. Anfang Juli wurden die Bilder im Parc Trystram in Lillers mit einer begleitenden Preisverleihung der Öffentlichkeit vorgestellt.

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Das war aber nicht die einzige gemeinsame sportliche Aktivität im Sinne der Baumpflanzaktion?

Nein, die DFG Marsberg beteiligte sich auch an dem Projekt „Naturfreunde bewegen sich“ mittels der App TeamFit. Das Ziel, 225.000 Kilometer in Marsberg und in Lillers zu erlaufen wurde erreicht, so dass die Pflanzung von 20.000 Bäumen im Stadtgebiet Marsberg gesponsert wird. Nach einigen anfänglichen Startschwierigkeiten in der Partnerstadt lief und radelte das Team Lillers mit über 140 Teilnehmern insgesamt über 10.000 Kilometer für diese Wiederaufforstungsaktion in Marsberg, die am 18. Juni erfolgreich beendet werden konnte.