Olsberg. Nach dem Abriss der Bildungswerkstatt der Schock: Die Elisabeth-Klinik in Olsberg baut nicht. Der Geschäftsführer äußert sich zu weiteren Plänen

Im Oktober schlug die Nachricht ein wie eine Bombe: Die Elisabeth-Klinik in Olsberg legt ihre Erweiterungspläne auf Eis. Grund seien die teuren Baumaterialien und -kosten, die immer weiter in die Höhe gehen, wie die Klinik damals in einem kurzen Statement bekannt gab. Auch jetzt, rund vier Monate später, bleibt die Klinik dabei: Die Baupläne werden fürs erste nicht weiter verfolgt. Ein Problem, denn in den neuen Räumen sollte eigentlich auch Platz für die OGS in Bigge sein.

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Zum Hintergrund: Die Elisabethklinik plante eine Erweiterung, vor allem im OP-Bereich. Neue Operationssäle sollten in den Räumen entstehen. Dazu wollte die Klinik die ehemalige Bildungswerkstatt kaufen und abreißen, um die Fläche zur Erweiterung zu nutzen. Die Pläne sorgten für Kritik, denn der Offene Ganztag und auch andere Einrichtungen müssten sich neue Räume suchen. Eltern protestierten, gründeten eine Bürgerbewegung, um für den Erhalt der Bildungswerkstatt einzustehen. Am Ende wurde die Bildungswerkstatt verkauft und im vergangenen Sommer abgerissen. Nach dem Abriss dann die Nachricht: die Erweiterung liegt auf Eis, die Baustelle in Bigge ebenfalls.

Stadt Olsberg: Unternehmerische Entscheidung der Elisabeth-Klinik

Die Bürger in Bigge schienen damals wie vor den Kopf gestoßen, erste Rückmeldungen zeigten, dass die Stimmung sehr verärgert schien. Die Stadt Olsberg äußerte sich damals auf WP-Anfrage verhalten. „Das Schreiben der Elisabeth-Klinik an die Mitarbeiterschaft, in dem über das Aussetzen des Bau-Projektes informiert wird, liegt auch der Stadtverwaltung Olsberg vor“, sagte Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Olsberg. Erst einmal handele es sich um eine unternehmerische Entscheidung der Elisabeth-Klinik, das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt anzuhalten. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Elisabeth-Klinik langfristig mit Blick auf ihre mögliche Erweiterung aufstellt. Und jetzt, wie geht es nun weiter?

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Frank Leber, Geschäftsführer der Elisabeth-Klinik gGmbH, bestätigt auf WP-Anfrage, dass es bisher keine weiteren neuen Planungen gebe. „Wir beobachten die Entwicklung der Baukosten.“ Die Erweiterung werde dennoch angestrebt. „Wir wollen nach wie vor das Ziel „Erweiterungsanbau“ umsetzen. Bei der aktuellen Kostenentwicklung ist dies jedoch derzeit nicht möglich“, sagt Frank Leber. Man stehe regelmäßig mit der Stadt Olsberg in Kontakt und informiere über die Entwicklung und Veränderung innerhalb der Klinik.

OGS in Bigge kommt nun in Kita-Räumen unter

So formuliert es auch die Stadt Olsberg. „Die Stadt Olsberg steht regelmäßig mit der Elisabeth-Klinik im Kontakt und wird von der Klinikleitung über die Entwicklungen und Veränderungen in der Klinik informiert“, antwortet Angelika Beuter-Sielemann, Sprecherin der Stadt Olsberg auf Nachfrage der WP.

Und die OGS? Durch den Abriss der Bildungswerkstatt ist ein Betreuungsraum weggefallen. Die OGS ist wie bisher in den Räumen der Grundschule, nur für die Betreuung ab 13 Uhr fehlte es an Räumlichkeiten. „Doch durch die Anmietung von Räumen im ehemaligen Kindergarten Sonnenschein hat sich die Raumsituation erheblich verbessert. Da die Trägerschaft der Betreuung und der OGS künftig in gemeinsame Hände gelegt werden soll, ergeben sich auch räumlich neue Möglichkeiten“, so Angelika Beuter-Sielemann. „Die Betreuungsräume werden nach 13 Uhr nicht leer stehen: „Mit der Schulleitung, der OGS-Leitung und dem Betreuungsverein wurde vereinbart, dass die angemieteten Räume im ehemaligen Kindergarten Sonnenschein und zusätzliche, bislang wenig genutzten Räume in der Schule (Aula, Schülerbücherei) gemeinschaftlich und durch entsprechendes Mobiliar flexibel genutzt werden können.“

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