Nach langem Tauziehen darf die Klinik Bigge bauen und tut es erstmal nicht. Klammheimlich. Die Stadt schweigt sich dazu aus. Das ist respektlos.
Es handelt sich hier um ein privates Bauvorhaben. Zum einen können Informationen dazu schutzwürdigen Interessen Dritter unterliegen, zum anderen ist es nicht Sache der Stadt Olsberg, private Bauvorhaben zu kommentieren.“ So äußert sich die Stadt Olsberg zur Entscheidung der Elisabeth-Klinik. Ein kühnes und gegenüber den Biggern respektloses Statement, wenn man die Historie des Projekts verfolgt hat.
Darum gehts:Elisabeth-Klinik baut nicht – Stadt: Ist Privatsache“
Ein Bauvorhaben, das mehr als anderthalb Jahre lang in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, das Bürgerbewegungen entstehen ließ und Proteste von Eltern und Kindern nach sich zog, das ist alles andere als privat. Ein Bauvorhaben, für das die Stadt wirbt mit Äußerungen wie „attraktive medizinische Versorgung“ und „wichtiger großer Arbeitgeber“, das ist nicht privat. Und eine Entscheidung, die nach jahrelangen Diskussionen im Rat getroffen wird und den Verkauf vorsieht – im Vertrauen auf die Elisabeth-Klinik – die muss öffentlich gerechtfertigt und kommentiert werden, besonders, wenn der Vertragspartner das Vertrauen der Stadt und der Bürger verspielt.
Intransparenz – Die Bürger sind wütend
Die Stadt Olsberg muss sich nun einen Vorwurf gefallen lassen: Intransparenz. Aus Bigge höre ich: „Der Baum brennt.“ Zu recht sind die Bürgerinnen und Bürger wütend. Schon seit Tagen scheinen Verwaltung und Bürgermeister Wolfgang Fischer von dem Baustopp unterrichtet, heißt es aus den Fraktionen. Die Öffentlichkeit wird indes weiter angeschwiegen. Der Vorwurf der „Verhandlungen hinter verschlossener Tür“, wie er schon vor Monaten laut wurde, verfestigt sich nun. Offenheit ist in den nächsten Diskussionen rund um die Zusammenarbeit mit der Elisabeth-Klinik wichtiger denn je, um Vertrauen wieder herzustellen. Nicht nur seitens der Klinik.