Marsberg/Arnsberg. Zwei Männer sollen mit einem Spaten auf einen Familienvater eingeschlagen haben. Er erleidet einen Trümmerbruch im Gesicht. Wie kam es zur Tat?

Die Krankenakte hat es in sich: Mehrere Gesichtsbrüche, Platzwunden am Kopf, ein zertrümmerter Unterarmknochen und Prellungen hatte sich ein Mann bei einer Auseinandersetzung im Raum Marsberg auf einem Wirtschaftsweg zugezogen. Grund dafür sollen zwei Männer sein, die ihn mit Fäusten und einem Spaten verprügelt haben sollen. So der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Das Verfahren wird am Montag, 9. Mai, am Landgericht in Arnsberg vor der 1. kleinen Strafkammer verhandelt. Die Erinnerungen an den Abend im Mai 2020, wo sich der Angriff zugetragen haben soll, fallen sehr unterschiedlich aus.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Der Geschädigte sei mit seinem Trecker auf dem Heimweg gewesen sein, als ihn ein Wagen von einem der Angreifer blockiert habe. Von der anderen Seite soll dann ein weiterer Wagen gekommen sein in dem sich der zweite Angreifer und eine Frau befunden hätten. Die Männer sollen ihn dann vom Trecker gezogen und auf ihn eingeschlagen haben. Einer der Angreifer habe dafür einen Spaten benutzt. Irgendwann sei der Geschädigte bewusstlos geworden.

Sohn und Ehefrau finden bewusstlosen Vater

Wenige Minuten später sei er blutend und bewusstlos von seiner Frau und seinem Sohn gefunden worden. Die beiden hätten sich auf dem Weg gemacht, als der Ehemann am Telefon erklärte, dass ihm der Weg versperrt werde. Auf dem Weg zum Ort des Geschehens seien der Familie dann die beiden Autos der vermeintlichen Angreifer entgegen gekommen.

Lesen Sie auch:Ohne Gas kein Glas: Ritzenhoff in Marsberg ist in Sorge

Die beiden Angeklagten haben den Abend anders wahrgenommen. Der Treckerfahrer habe den ersten Wagen blockiert, sei ausgestiegen und habe dann mit einer Eisenstange auf das Fahrzeug eingeschlagen. Daraufhin habe der Autofahrer daheim angerufen und daraufhin seien Vater und Schwiegertochter zur Hilfe gekommen. Letztere sei schwanger auf den wütenden Mann losgegangen sein, worauf dieser ihr in den Bauch geboxt und sie zu Boden geworfen haben soll. Daraufhin habe sich der Vater einen Spaten zur Verteidigung genommen. Das sei nötig gewesen, weil er mit der Eisenstange attackiert worden sei, worauf er sich dann wehrte.

Lesen Sie auch:Diese Marsberger Polsterei ist seit 91 Jahren erfolgreich

Das Verfahren wurde bereits im September vergangenen Jahres am Amtsgericht in Brilon verhandelt. Die Angeklagten wurden dort wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der Vater erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, der Sohn von einem Jahr. Beides bekamen Bewährung. Aufgrund einer Berufung muss jetzt das Landgericht Arnsberg den Fall verhandeln.