Boston. Eine neue Studie hat untersucht, was uns länger leben lässt. Die Forscher waren überrascht, wie viel schon einzelne Faktoren ausmachen.
- Wie kann man ein langes und gesundes Leben führen?
- Einer neuen Studie zufolge hängt das davon ab, ob man sich von ein paar schlechten Angewohnheiten trennen kann
- Dabei gibt es drei Hauptrisikofaktoren für einen frühen Tod. Welche sind das?
Wer auf einen gesunden Lebensstil achtet, kann seine Lebenserwartung damit deutlich verlängern. 40-jährige Männer leben so im Durchschnitt 23,7 Jahre länger als mit einem schädlichen Lebensstil. Bei Frauen sind es immerhin durchschnittlich 22,6 Jahre mehr. Das zeigt die Analyse einer Langzeituntersuchung von US-amerikanischen Veteranen, die auf dem internationalen ernährungsmedizinischen Kongress „Nutrition 2023“ in Boston vorgestellt wurde. Lesen Sie hier: Dieses Lebensmittel schützt vor Krebs.
Ein Forschungsteam um Xuan-Mai Nguyen von der University of Illinois hatte Daten von über 700.000 ehemaligen Angehörigen des amerikanischen Militärs im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert, die in den Jahren 2011 bis 2019 erhoben wurden. Das Team entwickelte dafür acht Kriterien, die einen gesunden Lebensstil ausmachen:
- körperlich aktiv sein
- nicht zu rauchen
- guter Umgang mit Stress
- gute Ernährung
- kein unmäßiger Alkoholkonsum
- regelmäßiger Schlaf
- positive soziale Beziehungen pflegen
- keine Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln
Lebenserwartung: Das sind die drei Hauptrisikofaktoren
„Wir waren wirklich überrascht, wie viel man mit der Einführung von einem, zwei, drei oder allen acht Lebensstilfaktoren gewinnen konnte“, sagte Nguyen laut einer Mitteilung der American Society for Nutrition.
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Fazit der Analyse: Die Lebensstilfaktoren können unabhängig voneinander mit „einem signifikant niedrigeren Risiko für vorzeitige Sterblichkeit“ in Verbindung gebracht werden – eine Kombination der aufgelisteten Faktoren sei sogar „mit einem multiplikativ niedrigeren Sterblichkeitsrisiko verbunden“.
Laut der Analyse gibt es drei Hauptrisikofaktoren für eine verkürzte Lebensdauer:
- geringe körperliche Aktivität
- Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln
- Rauchen
Diese drei Faktoren waren mit einem erhöhten Sterberisiko von je um 30 bis 45 Prozent während des Studienzeitraums verbunden.
Stress, Alkohol, Schlafmangel: Sterberisiko um 20 Prozent erhöht
Aber auch ein schlechter Umgang mit Stress, ein hoher Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und eine schlechte Schlafhygiene wirkten sich negativ aus. Diese Faktoren erhöhten das Sterberisiko um jeweils rund 20 Prozent. Ein Mangel an guten sozialen Kontakten sorgte immerhin noch für einen Anstieg um fünf Prozent.
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Doch auch für alle, die nun einen oder mehrere dieser Negativfaktoren auch aus dem Leben kennen gibt es gute Nachrichten: Sein Verhalten zu ändern, dafür ist es nie zu spät. Die Forschenden stellten nämlich ebenfalls fest, dass ein Wechsel zu einem gesunden Lebensstil auch im gesetzten Alter noch die Lebenserwartung erhöht.
„Je früher, desto besser, aber selbst, wenn Sie mit 40, 50 oder 60 nur eine kleine Änderung vornehmen, ist es immer noch von Vorteil“, heißt es von Nguyen laut Mitteilung.
Die Daten für ihre Analyse stammen vom Million Veteran Program, einem nationalen Forschungsprogramm der USA. Dieses untersucht, wie sich Gene, Lebensstil sowie militärische Erfahrungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von ehemaligen Militärangehörigen auswirken. (akvn/mit dpa)
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