Düsseldorf. Die Kunstsammlung zeigt mit „Yoko Ono – Music Of The Mind“ die Künstlerin und Lennon-Witwe als Vordenkerin von Fluxus und Konzeptkunst.
Die Geschichte von Yoko Ono und John Lennon begann an einem Tag im Jahr 1966, als der Beatle eine Leiter hinaufstieg und mit einer Lupe das Wort entzifferte, das auf einem eingerahmten Stück Papier an der Decke hing. Dort stand „YES“. Und dieses Yes veränderte nicht nur die Geschichte der Beatles, sondern auch die Kunstgeschichte. Lennon wollte unbedingt Yoko Ono kennenlernen, die damals dort in der Londoner Indica Galerie ihre Werke ausstellte. Für Yoko Ono war es ein einschneidender Moment in der Biografie, weil sie dadurch nicht nur ihre neue Liebe kennenlernte, sondern weil sie als Künstlerin nach dem Beginn dieser Beziehung ganz anders wahrgenommen wurde als zuvor.
Genau diese geschichtsträchtige Installation „Ceiling Painting (Yes Painting)“ zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen nun in der Ausstellung „Yoko Ono – Music Of The Mind“. Sie steht mitten in dieser Schau, die in Kooperation mit der Londoner Tate Modern Gallery weniger das Privatleben, sondern das oftmals wegweisende künstlerische Schaffen der gebürtigen Japanerin in den Fokus rückt.
Ausstellung der Künstlerin und Friedensaktivistin Yoko Ono
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Denn sie war schon lange vor ihrer Begegnung mit dem berühmten Musiker und späteren Ehemann eine international etablierte Künstlerin, die ihrer Zeit voraus war. Sie entwickelte ihre „Instructions“ und nahm damit wesentliche Elemente von Konzeptkunst und Fluxus vorweg – Kunstrichtungen, die besonders in der Düsseldorfer Kunstakademie eine gewaltige Bedeutung hatten. Und auf diese Kunst, die den Betrachter mit einbezieht, konzentriert sich die Auswahl der Werke. Wenn man so will, sieht man im K20 mehr Beuys als Beatles. Gerade die kontroverse Rolle, die Yoko Ono in der Geschichte der Beatles gespielt hat, wird folgerichtig nur gestreift.
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Yoko Ono hat in fast allen ihrer Werke versucht, dem Betrachter neue Perspektiven zu eröffnen, sein Denken zu erweitern und ihn dazu zu bringen, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen. So etwa beim „Cut Piece“ von 1964, bei dem sie die Teilnehmer ermutigte, ihr einzelne Kleidungsstücke vom Körper zu schneiden. Derjenige konnte entscheiden, welchen Teil der Künstlerin er sich aneignete. Auch ein „Bottoms“-Film wird vorgeführt. Die Reihe zeigte 200 Hinterteile der damaligen Londoner Szene in Großaufnahme, die anstelle einer Unterschrift für ein Friedensstatement dienen sollten.
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Überhaupt der Frieden, er war neben dem Feminismus ein großes Thema der heute 90-jährigen Künstlerin, die nicht mehr selbst zur Ausstellung kommen wird. Man sieht Aufnahmen von den „Bed-In for Peace“-Sessions, bei denen sie mit John Lennon im Bett für den Frieden demonstrierte. Auch eine riesige Aufnahme der „War Is Over (if you want it)“-Kampagne, die heute ebenso große Bedeutung hat wie beim Entstehen 1971. Und die bis heute weitergeführt wird.
Auch Yoko Onos Musik zusammen mit John Lennon wird gewürdigt
Natürlich wird auch die musikalische Seite Yoko Onos ausführlich zu Gehör gebracht, von den frühen Kollaborationen mit John Cage über die gemeinsamen fruchtbaren Jahre mit John Lennon bis hin zu ihren Solo-Alben. Und das einzige, was diese Aufnahmen von der Kunst unterscheidet: Sie sind eben nicht nur „Music Of The Mind“, sondern ganz reale Musik, mal Pop, mal Avantgarde. Und vielleicht für viele Hörer lebensverändernd.
Die Ausstellung „Yoko Ono – Music Of The Mind“ läuft vom 28.9.2024 bis zum 16.3.2025 im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf (Grabbeplatz 5). Eröffnung ist am Freitag, 27.9., um 19 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstags bis donnerstags sowie feiertags 11-18 Uhr. Die Ausstellung bleibt am 24., 25., 31.12 geschlossen. Tickets: 16 €, ermäßigt 14 €, Studierende/Azubis 5 €. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre Eintritt frei. Besucherservice: 0211/8381-204. Mehr Informationen unter: www.kunstsammlung.de