Cholesterin übernimmt wichtige Funktionen im Körper. Doch auch das von ihm ausgehende Gesundheitsrisiko sollte man besser nicht unterschätzen.
Cholesterin hat in der Bevölkerung einen schlechten Ruf. Dabei übernimmt der Stoff außerordentlich wichtige Aufgaben im menschlichen Körper und ist für die Gesundheit unerlässlich. Cholesterin kann aber in der Tat auch schaden. Sind die Blutwerte zu hoch, sollten Betroffene zeitnah etwas dagegen unternehmen.
Was ist Cholesterin?
Cholesterin ist mit Fett vergleichbar, es löst sich zum Beispiel nicht in Wasser auf. Der menschliche Stoffwechsel stellt die Substanz selbst her. Zu rund 20 Prozent stammt das Cholesterin im Körper auch aus der Nahrung. Es wird unter anderem für die Bildung der Zellmembranen benötigt. Außerdem ist es unerlässlich für die Bildung einiger Hormone.
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Obwohl der Stoff lebensnotwendig ist, ist er dafür bekannt, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu verursachen. Unterschieden wird dabei zwischen dem „schlechten“ LDL- und dem „guten“ HDL-Cholesterin. Das sind kleine „Pakete“, in denen das Cholesterin durch den Körper transportiert wird. Das HDL ist eine Art Müllabfuhr, während das LDL das Cholesterin zu den Zellen bringt, um sie zu versorgen.
Wie Cholesterin der Gesundheit schadet
Während das HDL unproblematisch ist, kann sich das LDL in Form von Plaques in den Gefäßen ablagern, was als Arterienverkalkung oder Arteriosklerose bezeichnet wird. Die Durchblutung ist gestört und im schlimmsten Fall sogar unterbrochen. Für Organe wie Herz und Gehirn sind solche Ablagerungen besonders gefährlich: Herzinfarkte und Schlaganfälle sind möglich.
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Die Verstopfung muss nicht einmal direkt in den Organen vorliegen. Plaques in den Blutgefäßen können aufbrechen, sich lösen und an anderen Stellen im Körper eine Gefäßverstopfung verursachen. Ein weiteres Problem liegt darin, dass die Blutgefäße durch Plaques mit der Zeit an Elastizität verlieren, was das Regulieren des Blutstroms erschwert.
Die vom Cholesterin ausgehende Gefahr sollte man nicht unterschätzen. Statistiken zufolge stirbt jeder dritte Mensch in Deutschland – also ungefähr 350.000 Menschen pro Jahr – an einer kardiovaskulären Erkrankung. Darüber hinaus ist auch zu wenig Cholesterin im Körper ein Problem: In vielen Fällen liegt eine Erkrankung wie akute Hepatitis, Leberzirrhose oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vor.
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Cholesterinwerte im Auge behalten
Ob sich zu viel oder zu wenig Cholesterin im Blut befindet, lässt sich mit einer Blutuntersuchung schnell und unkompliziert herausfinden. Werte zwischen 120 und 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) Blut gelten als normal. Dabei spielt es keine Rolle, ob Mann oder Frau. Liegen gewisse Vorerkrankungen wie Übergewicht oder Bluthochdruck vor, werden auch andere Empfehlungen ausgesprochen.
Aufgrund des hohen Risikos sollte man ab 35 regelmäßig seinen Cholesterin-Wert bestimmen lassen, also alle zwei bis fünf Jahre. Es gibt Risiko-Gruppen, die verstärkt darauf achten sollten: Raucher, Diabetiker, Menschen mit Adipositas, Frauen in den Wechseljahren, Menschen, bei denen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie häufen, Menschen mit diversen Vorerkrankungen wie Nierenleiden, Magersucht oder dem Metabolischen Syndrom.
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Der ideale Ansprechpartner zum Bestimmen der Blutfettwerte ist der Hausarzt. Darüber hinaus bieten auch einige Apotheken diesen Service gegen eine Gebühr an. Wichtig ist, dass man nüchtern zur Blutabnahme erscheint, da die Blutwerte durch vorheriges Essen beeinflusst werden.
Warum das Cholesterin zu hoch ist
Es gibt viele Gründe für zu hohe Cholesterin-Werte. Wie die Liste der Risiko-Faktoren zeigt, hat es viel mit den Genen, dem Gesundheitszustand und dem Lebensstil zu tun. Darüber hinaus erhöhen bestimmte Medikamente das Risiko und sogar chronischer Stress wirkt sich nachteilig auf die Entwicklung aus.
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So lässt sich Cholesterin-Wert senken
Es gibt wirkungsvolle Ansätze, um das Risiko für zu hohe Cholesterinwerte zu reduzieren. Betroffene sollten einen gesunden Lebensstil führen, sich vor allem ausgewogen ernähren. Die traditionelle Mittelmeerküche mit frischem Gemüse, Vollkorn-Produkten und hochwertigem Olivenöl eignet sich besonders gut, um die Gefäße zu schützen. Der Körper braucht laut Empfehlung der WHO zudem rund 150 bis 300 Minuten Bewegung pro Woche. Schon zügige Spaziergänge wirken sich positiv aus.
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Manche Patienten benötigen darüber hinaus auch eine medikamentöse Unterstützung. Mit Statinen kann der LDL-Cholesterin-Spiegel oft gesenkt werden. Dadurch sinkt sowohl das Risiko für einen Herzinfarkt als auch für einen Schlaganfall um einige Prozent. Neben Statinen stehen auch einige andere Wirkstoffe, die eine hemmende Wirkung haben, zur Verfügung.©Lions Media Group.
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