Essen. Infektionen, Rückenschmerzen, Hörschäden – Berufskrankheiten sind ein weites Feld. Mit effektiver Prävention kann man manche Probleme vermeiden.
Berufskrankheiten entstehen durch die Art der Arbeit oder durch das Arbeitsumfeld. Obwohl es viele moderne und hoch technisierte Arbeitswelten gibt, erkranken immer noch jedes Jahr Hunderttausende Arbeiter und Angestellte in verschiedenen Branchen mit dem Verdacht auf eine Berufskrankheit, insbesondere Infektionen und Erkrankungen der Haut, des Halte- und Bewegungsapparats, der Atemwege und dem Innenohr.
Eine der größten Herausforderungen bei der Bekämpfung dieser Krankheiten ist die Vielfalt von häufig subtiler Natur. Im Gegensatz zu Unfällen, die plötzlich und offensichtlich passieren, kann es mitunter Jahre dauern, bis sie auftreten.
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Häufige Ursachen
Das Spektrum berufsbedingter Krankheiten ist breit und spiegelt sich in verschiedenen Arbeitsumgebungen und unterschiedlichen Gefahren wider, darunter physikalische, chemische und infektiöse. Derzeit sind über 80 anerkennungsfähige Berufskrankheiten offiziell gelistet. Insbesondere Handwerker sind anfällig für Erkrankungen, da sie vielen Gefahrstoffen ausgesetzt sind, die gesundheitsschädlich sein können, wenn die Vorsichtsmaßnahmen nicht beachtet werden.
Außerdem erfordern viele Arbeitsprozesse wiederholte Bewegungen, längeres Stehen, Bücken oder Arbeiten in ungünstigen Positionen, was zu Entzündungen oder Nervenquetschungen führen kann. Auch Einatmen oder Hautkontakt mit Lösungsmitteln oder Klebstoffen kann zu Hautkrankheiten, Verätzungen oder systemischer Toxizität führen.
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Psychosoziale Aspekte sind ebenfalls relevant. Termindruck, die Forderung nach Präzision und auch die Unvorhersehbarkeit von Auftragsarbeiten führen zu Stress, der psychische oder psychosomatische Erkrankungen auslösen kann. Auch Büroangestellte sind nicht vor Berufskrankheiten gefeit, obwohl sie sich in einem sicheren Umfeld zu befinden scheinen. Muskel-Skelett-Erkrankungen und chronische Rückenschmerzen sind typische Folgen von langem Sitzen und einer falscher Sitzhaltung. Visuelle Ermüdung und psychischer Stress sind ebenfalls ein großes Problem.
Laut einer Veröffentlichung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin waren die am häufigsten auftretenden Berufskrankheiten im Jahr 2022 Infektionskrankheiten, Lärmschwerhörigkeit, Hauterkrankungen und Hautkrebs, Rückenerkrankungen, Lungen- und Atemwegserkrankungen, Asbeststaublunge, Kniearthrose.
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Unabhängig von der Berufsgruppe kann letztlich auch die Kombination aus genetischer Veranlagung und Arbeitsumgebung zu einem Faktor für die Entstehung solcher Erkrankungen werden.
Anzeichen erkennen
Die ersten Symptome einer Berufskrankheit sind oft harmlos und tarnen sich als allgemeine Müdigkeit oder leichtes Unwohlsein. Es kommt häufig vor, dass Betroffene die ersten Warnzeichen übersehen und sie mit normalem Arbeitsstress oder Alterserscheinung verwechseln. Allerdings weisen anhaltende Symptome wie Atembeschwerden, Hautreizungen, Hörprobleme, chronische Schmerzen oder kognitiver Verfall oft auf tieferliegende Probleme hin. Es ist deshalb wichtig, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber dahingehend wachsam sind, da Früherkennung und Intervention einen erheblichen Einfluss auf die Prognose haben.
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Auswirkungen
Die Folgen von Berufskrankheiten gehen über die physischen und psychischen Folgen für die betroffenen Personen hinaus, da sie oft zu einer Verringerung der Produktivität, erhöhten Fehlzeiten und sogar zum vorzeitigen Ruhestand führen. Finanziell können zudem hohe medizinische Kosten, Schadenersatzansprüche und Einkommensverluste entstehen.
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Prävention
Ein regelmäßiger Gesundheitscheck und die rechtzeitige Benachrichtigung des Arbeitgebers bei Krankheitssymptomen sind die effektivsten Mittel gegen Berufskrankheiten. Zur Prävention gehören auch die richtige Körperhaltung, ein ergonomischer Arbeitsplatz, Hygienemaßnahmen und das Beachten der Arbeitsschutzvorschriften. Insgesamt bringt die Entwicklung neuer Technologien und Arbeitsmethoden auch neue Herausforderungen mit sich. Die Art der Arbeit und die damit verbundenen Risiken verändern sich durch befristete und flexible Arbeitsverhältnisse, das Home-Office oder die Telearbeit und den schnellen technologischen Wandel ständig. Daher ist es wichtig, sich arbeitsmedizinischen Praktiken anzupassen, um Berufskrankheiten zu vermeiden.
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