Berlin. In seiner aktuellen Ausgabe hat Ökotest verschiedene vegane Würstchen verglichen. In den meisten Produkten zeichnen sich Probleme ab.
Der Sommer ist mittlerweile so richtig angekommen. Das ruft auch die Grill-Liebhaber auf den Plan. Und passend zum Trend landen dabei auch immer wieder vegane Grillwürste auf dem Rost. Doch wie gut sind die wirklich? Das hat sich das Vergleichsportal „Öko-Test“ jetzt angeschaut.
Neben gemüsigen Leckereien wagen sich Hobbygriller zunehmend auch an pflanzliche Grillwürstchen, die meist auf der Basis von Weizen, Soja, Erbsen, Lupinen, Reis oder Kartoffeln produziert werden. Für die aktuelle Untersuchung wurden 19 Marken einem gründlichen Labor- und Geschmackstest unterzogen. Das Ergebnis fällt gemischt aus: Zum einen enttäuschen große Marken geschmacklich oder mit einem zu weichen Gefühl im Mund, zum anderen zeigen ausgerechnet Bio-Marken erhöhte Mineralölgehalte. Und mehr als die Hälfte der Hersteller greift zu tief in den Salztopf.
Vegane Würstchen: Testsieger punktet mit günstigem Preis
Angenehm überrascht haben die Öko-Tester dagegen die EnerBio Tofu Würstchen nach Bratwurst-Art von Rossmann (2,31 Euro für 200 g), die als einzige vegane Würstchen mit „sehr gut“ abschneiden. Sie glänzen mit einem würzigem Grillaroma, Pfefferschärfe und einem leichten Biss und gehören auch zu den günstigsten Würstchen im Test.
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Sechs weitere Produkte erreichen ein „Gut“:
- Alnatura Vegane Bratwürstchen aus Seitan & Tofu (2,39 Euro für 200 g)
- Bio Bio Vegane Grillwürstchen von Netto (2,49 Euro für 200 g
- Tofutown Vegane Bratknacker (3,19 euro für 200 g)
- Beyond Sausage Original Brat (3,79 Euro für 200 g)
- Endori Vegane Bratwurst (2,72 Euro für 200 g)
- Like Meat Like Bratwurst (2,99 Euro für 200 g)
Zwei Marken erreichen ein „befriedigend“, fünf mit gerade noch „ausreichend“. Weniger empfehlenswert sind zwei vegane Grillwürstchen, die „mangelhaft“ abschneiden (Rügenwalder Mühle Vegane Mühlen Rostbratwürstchen und die Bio Company Seitan Würstchen). Drei Produkte erhalten sogar ein „ungenügend“:
- Gutfried Wie Bratwurst (3,07 Euro für 200 g)
- Albers Lupinen Rostbratwurst vegan (3,69 Euro für 200 g)
- Dennree Vegane Würstchen auf Seitanbasis Fränkische Art (2,99 pro 200 g)
Mineralöl in vielen veganen Würstchen
Einer der Gründe für die schlecht möglichste Bewertung war der stark erhöhte Mineralölanteil in den veganen Würsten der Biosorten der Alberts Lupinen Rostbratwurst vegan, den Bio Company Seitan Würstchen und den Dennree Vegane Würstchen auf Seitanbasis Fränkische Art. Laut Ökotest können sich die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) im menschlichen Fettgewebe, der Leber, Milz und den Lymphknoten anreichern. Wie gefährlich das Mineralöl für den menschlichen Körper sein kann, ist bisher allerdings nicht geklärt.
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Bei allen drei Produkten sei der Orientierungswert von elf Milligramm pro Kilogramm deutlich überschritten, den die Ländergemeinschaft Verbraucherschutz und der Lebensmittelverband Deutschland 2022 für „vegane und vegetarische Pfannenprodukte mit Anlehnung an Erzeugnisse tierischen Ursprungs, wie Hack und Hackfleischerzeugnisse, Burgerpatties, panierte Erzeugnisse“ empfohlen hat.
Zu viel Salz in veganen Bratwürsten
Zwölf Produkte und damit über die Hälfte der veganen Würstchen sind nach Einschätzung von Ökotest außerdem zu salzig. Als Grenzwert diente dabei ein Salzgehalt von 1,7 Prozent. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen den Verzehr von nicht mehr als fünf Gramm Salz pro Tag, Kindern sogar höchstens zwei Gramm.
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Mit dem Verzehr von zwei von Lidls veganen Vemondo-Bratwürsten – dem Produkt mit dem höchsten Salzgehalt im Test – hätte ein Kind diese Empfehlung bereits deutlich überschritten, ein Erwachsener seine Tageszufuhr schon zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft, so Ökotest.
mit dpa