NRW. Ferienzeit ist Reisezeit - und das heißt nicht selten auch viel Stau. Wo Sie wann das höchste Verkehrsaufkommen erwartet.

  • Am 8. Juli starten in NRW offiziell die Sommerferien.
  • Wer nicht den Flieger nimmt, setzt aufs Auto und landet mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Stau.
  • Wo das höchste Verkehrsaufkommen zu erwarten ist und wann Sie vielleicht welche Strecken meiden sollten.

Wenn an diesem Freitag, 5. Juli, rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in NRW in die Sommerferien starten, kann es vielerorts zu Wartezeiten kommen. Besonders auf Autobahnen und Schienen wird am Wochenende mit reichlich Verkehr gerechnet. Offiziell starten die Sommerferien in diesem Jahr am Montag, 8. Juli. Doch da dürften viele Urlauber bereits auf dem Weg sein - ob per Flug, Bahn oder mit dem Auto. Vor allem am Freitagnachmittag müssen Berufspendler und Urlauber dem ADAC zufolge Geduld aufbringen. Alle Infos zu den Autobahnen in und um NRW zum Ferienstart - hier im Überblick.

Stau auf der Autobahn 59 in Duisburg
Wenn der Urlaub direkt mit einem Stau beginnt, ist die Laune direkt mies. Auf welchen Routen und zu welchen Zeiten zum Beginn der Sommerferien in NRW besonders viel Verkehr erwartet wird, hier im Überblick. (Symbolbild) © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wann ist mit den meisten Staus zu rechnen?

Besonders am Freitagnachmittag müssten Berufspendler und Urlauber laut ADAC viel Geduld aufbringen. „Wer sich sofort nach der Arbeit mit dem Auto in Richtung Nord- und Ostseeküste, Niederlande oder südliche Urlaubsländer auf den Weg macht, landet erst mal im Stau“, sagte ADAC Verkehrsexperte Roman Suthold. Auch am Samstag und Sonntag sei mit vielen Reisenden auf den Autobahnen zu rechnen. Da aber kaum Berufspendler unterwegs seien, dürften sich die Staus im Rahmen halten.

Auch die Autobahn-Gesellschaft des Bundes rechnet am ersten Ferienwochenende mit viel Verkehr, aber nicht mit einem Stauchaos. „Wir empfehlen in den Nachtstunden oder ab Sonntag und Montag zu fahren, da dann erfahrungsgemäß mit deutlich weniger Verkehr und Staus zu rechnen ist“, sagt Thomas Wietholt von der Verkehrszentrale Leverkusen der Autobahn GmbH.

Wo gibt es voraussichtlich die größten Staus?

Staus seien unvermeidbar, schätzt etwa der ACE. Zudem dürften auch Reisende aus Nordeuropa sowie weitere Urlauber aufbrechen, die nicht an Ferien gebunden sind.

Das füllt vor allem die Routen in den Süden und die Zufahrten in die Berge, zu den Küsten und den Seenlandschaften. Es dürfte zahlreiche und lange Staus geben. Am stärksten betroffen sind laut ACE die Nord-Süd-Verbindungen A 1, A 3, A 5, A 7 und A 9 sowie die Ost-West-Verbindungen A 2, A 4, A 6 und A 8.

Auch auf der Weiterfahrt in den Süden sei sowohl in der Schweiz als auch in Österreich mit „erheblich höherem Zeitbedarf“ zu rechnen. Wer noch weiter will: Der Ferienstart in Frankreich erfordert mehr Zeit für Fahrten Richtung Südfrankreich und Spanien.

Übersicht über die Staus in NRW zum Ferienstart

Wir haben uns die Prognosen des ADAC und die Baustellenplanungen der Autobahn GmbH angesehen und geben einen Überblick über die voraussichtlich „schlimmsten“ Strecken:

  • A1 Köln - Lübeck
  • A1: Dortmund - Köln
  • A1: Bremen - Osnabrück
  • A1/A3/A4: Kölner Ring
  • A2: Oberhausen - Berlin
  • A3: Köln - Frankfurt
  • A3: Oberhausen - Passau
  • A3/A4/A59: Dreieck Köln-Heumar
  • A31: Bottrop - Emden
  • A40: Dortmund - Venlo/Niederlande
  • A42/43: Kreuz Herne
  • A45: Hagen - Aschaffenburg

A1: Baustellen auf mehreren Abschnitten

Auf der A1 werden in den Ferien besonders viele Staus in Richtung Norddeutschland erwartet. Einige Baustellen erschweren die Fahrt allerdings in beide Richtungen.

Die Autobahn 1 zwischen Osnabrück und Köln ist eine wichtige Achse in NRW. Auf dem Abschnitt zwischen Dortmund und Köln gibt es in beiden Richtungen mehrere Baustellen. Unter anderem wird zwischen Wermelskirchen und dem Kreuz Köln Nord an mehreren Stellen gebaut.

Wer über die A1 in den Norden fahren möchte, muss sich nördlich von Osnabrück auf Stau einstellen. Zwischen Bramsche und Lohne/Dinklage wird die Autobahn auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Auf einer Länge von 30 Kilometern fließt der Verkehr in beiden Richtungen auf je zwei verengten Fahrspuren mit einem Tempolimit von 100 km/h.

A2: Baustelle zwischen Oberhausen und Hannover

Auf der Autobahn 2 werden zum Ferienbeginn ebenfalls wegen einer Baustelle Staus zwischen Oberhausen und Hannover erwartet.

A3: Bauarbeiten am Kreuz Kaiserberg und bei Siegburg

An der Dauerbaustelle rund um das Kreuz Kaiserberg (A3/A40) finden den ganzen Sommer über Arbeiten statt. Fahrbahnen und Auffahrten sind verengt.

Zwischen Lohmar-Nord und der Anschlussstelle Siebengebirge sind in beiden Richtungen die Fahrbahnen verengt. Die Arbeiten sollen am Sonntagnachmittag (7. Juli) beendet werden.

Das Autobahnkreuz Dortmund / Unna, dort treffen sich die A1 und die A44.
Das Autobahnkreuz Dortmund / Unna, dort treffen sich die A1 und die A44. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

A3/A4/59: Langzeitbaustelle im Kölner Osten

Im Kölner Osten findet sich mit dem Dreieck Köln-Heumar eine weitere Langzeitbaustelle. Dort, wo sich die A3, die A4 und die A59 treffen, ist noch bis September 2025 mit Bauarbeiten zu rechnen.

A40: Aus dem Ruhrgebiet in die Niederlande

Natürlich darf die A40 in so einer Auflistung nicht fehlen. Als „Ruhrschleichweg“ verspottet, dient er vielen Menschen aus dem Ruhrgebiet als direkte Anbindung an die Niederlande. Auch zum Start in die diesjährigen Sommerferien werden sich vielen Menschen aus NRW auf den Weg ins Nachbarland machen – Staus vorprogrammiert. Im August kommt es noch dicker, wenn die Bochumer „Schlachthofbrücke“ erneuert wird und die A40 an dieser Stelle für mehrere Monate unbefahrbar ist.

A42/A43: Großbaustelle am Kreuz Herne

Auch in Herne gehen die Arbeiten an einem Mammutprojekt weiter: Im Kreuz Herne treffen nicht nur die A42 und die A43 aufeinander, es kreuzen auch diverse Eisenbahnstrecken, deren Brücken erneuert werden. Die Folge sind schmalere Fahrspuren und eine Schrankenanlage, die den Verkehr ausbremsen.

Das Autobahnkreuz Herne (hier in Blickrichtung Nord-Ost) ist noch für viele Jahre eine Großbaustelle.
Das Autobahnkreuz Herne (hier in Blickrichtung Nord-Ost) ist noch für viele Jahre eine Großbaustelle. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

A45: Staus auf der Sauerlandlinie gehören zum Alltag

Ja, und dann ist da noch die A45. Aufgrund der abgerissenen und sich im Neubau befindlichen Rahmedetalbrücke staut es sich auf der „Sauerlandlinie“ ja generell immer. Für den „Durchgangsverkehr“ sind großräumige Umleitungen eingerichtet: Autofahrer können am Westhofener Kreuz von der A45 auf die A1 wechseln und gelangen dann über die A3 und A4 an Köln vorbei zum Kreuz Olpe Süd (und umgekehrt). Die zweite Option ist eine Umleitung über die A44 und A7 via Kassel.

Die Rahmedetalbrücke ist zwar die prominenteste, aber bei weitem nicht einzige Brückenbaustelle auf der A45. Deutlich weiter ist beispielsweise die Baustelle etwas weiter südlich bei Siegen: Eine Hälfte der Talbrücke Landeskroner Weiher steht seit April. Trotzdem dauern die Arbeiten noch Jahre.

Zwei EM-Spiele in NRW rund um den Ferienstart

Für eine zusätzliche Verkehrsbelastung rund um den Ferienbeginn dürften zwei Spiele der Europameisterschaft sorgen:

  • Viertelfinale in Düsseldorf, Samstag, 6. Juli (18 Uhr)
  • Halbfinale in Dortmund, Mittwoch, 10. Juli (21 Uhr)

(mit Material von dpa)

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