Essen. . Ob der eigene Garten ein Paradies für bunte Falter wird, hängt vor allem von der Auswahl richtiger Pflanzen ab. Unterschieden wird dabei zwischen Duft-, Nektar- und Futterpflanzen, die ein Schmetterling benötigt. Wie sie ihren Garten für Schmetterlinge anziehend machen, erfahren Sie hier.
Dass jetzt wieder Mücken unterwegs sind, gehört zu den Ärgernissen der warmen Jahreszeit. Doch das wird mehr als wettgemacht durch die Freude, die eine andere Insektengruppe uns bereitet: Schmetterlinge. Aber woher kommt es, dass es mancherorts geradezu wimmelt von den farbenfrohen Faltern und sie sich anderswo rar machen?
Das ist zum großen Teil eine Frage der Pflanzenauswahl im Garten oder auf dem Balkon oder der Terrasse. Es ist gar nicht so schwer, daheim ein eigenes kleines Schmetterlingsparadies zu schaffen, dass auch Zweibeiner erfreut. Denn Falter mögen vor allem kräftig leuchtende, einfache Blüten und süßen Duft. Bei der Auswahl können die Fachleute in Einzelhandelsgärtnereien und Gartenbaumschulen wertvolle Hilfe leisten.
Duft-, Nektar- und Futterpflanzen
Eine der bei Schmetterlingen beliebtesten Pflanzen ist der Sommerflieder (Buddleja davidii). Deshalb wird der Strauch mit den violetten Blüten auch Schmetterlingsstrauch genannt. Er ist gut geeignet als Heckenpflanze. Überhaupt ist eine Hecke an der Terrasse oder auf dem Balkon ein wertvoller Bestandteil eines kleinen Falterdomizils. Mit Gehölzen wie Liguster (Ligustrum vulgare), den die farbenfrohen Fluginsekten, die schon Künstler wie Maler Carl Spitzweg oder Autoren wie Goethe, Hesse, Heine, Herder und Rilke inspirierten, vor allem wegen seines Nektars anfliegen, geben ganz nebenbei einen guten Windschutz ab.
Das macht es für die Schmetterlinge, die es warm und sonnig lieben, zusätzlich angenehm. Fachleute empfehlen, die Hecke locker wachsen zu lassen und ihr keinen Formschnitt zu verpassen. Auch Kletterpflanzen wie das Geißblatt (Lonicera) sind ein Anziehungsmagnet (insbesondere für Nachtfalter), da ihre Blüten abends besonders verführerisch duften. Neben einheimischen Gehölzen wie Felsenbirne (Amelanchier), Haselnuss (Coryllus avellana), Vogelkirsche (Prunus avium) oder verschiedenen Weiden (Salix), sollten auch Stauden mit einem ausgeprägten Nektar-Gehalt wie beispielsweise Blaukissen (Aubrietia), Schlüsselblume, (Edeldistel (Eryngium), Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis), Fetthenne (Sedum), Flammenblume (Phlox), Flockenblume (Centaurea), Pfingstrose (Paeonia), Goldrute (Solidago virgaurea) und Lavendel (Lavendula) gepflanzt werden.
Auch Kräuter wie Majoran (Origanum vulgare), Salbei (Salvia), Thymian (Thymus) oder Ysop (Hys-sopus officinalis) sind auf Balkon und Terrasse eine ideale Nahrungsquelle für Schmetterlinge. Obstgehölze wie Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Rote Johannisbeere (Ribes rubrum) oder Himbeere (Rubusidaeus) lassen sich sehr gut in Kübeln pflanzen und sind neben Nektarpfl anzen auch noch als Naschgehölze beliebt.
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Biologische Entwicklung sollte bekannt sein
Wer viele heimische Schmetterlinge anlocken möchte, muss ihre biologische Entwicklung kennen. Ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge. Schmetterlinge durchlaufen vier Phasen. Das Ei wird zur Raupe, die wiederum verpuppt sich und aus der Puppe entwickelt sich der fertige Falter. Für den Bestand der Schmetterlinge ist es wichtig, dass neben Duft- und Nektarpflanzen auch Futterpflanzen in der näheren Umgebung stehen, denn die Schmetterlinge leben generell auf engem Raum.
So sind Brennnesseln, Disteln oder Flockenblumen gute Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Verlockend – nicht nur für Raupen, sondern auch für die Falter – sind viele blühende Kräuter. Übrigens: Wer im Winter etwas Laub unter den Gehölzen liegen lässt, schaff t einen geschützten Raum für die Überwinterung von Eiern, Puppen und Raupen der Schmetterlinge.