Essen. Für viele Haueigentümer, die ihr Eigenheim energetisch sanieren möchten, türmt sich zunächst ein riesiger Berg Fragen auf: Wo fängt man an, welche Maßnahmen sind nötig und wie kann das Ganze finanziert werden? Ein Fachmann weiß, wann und an welchen Stellen einer Immobilie eine Sanierung wirklich sinnvoll ist und kann Tipps zu Fördergeldern geben.

Die Energiewende hat viele Freunde. Aber wie lässt sich das große Ziel im Kleinen – an der eigenen Immobilie – umsetzen? Diese Frage lässt viele Eigentümer ratlos zurück. Denn um mit einer energetischen Komplettsanierung gleich alles auf einen Schlag umzusetzen, reichen die finanziellen Reserven in vielen Fällen beim besten Willen nicht.

Aber das ist noch kein Grund zu verzweifeln und einfach nichts zu unternehmen. Die private Energiewende lässt sich auch Schritt für Schritt durchführen. Allerdings ist es bei der Bestimmung der im jeweiligen Fall sinnvollsten Reihenfolge nötig, einen Experten zurate zu ziehen. Das empfiehlt auch die Bausparkasse Wüstenrot. Sie rät, Kontakt zu einem ein zertifizierter Energieberater aufzunehmen. Er kann den Zustand der Immobilie, die finanziellen Möglichkeiten und persönlichen Wünsche analysieren und daraus kompetent Prioritäten für den Sanierungsablauf ableiten.

Individuelle Empfehlungen

Unterschiedliche Branchen geben ganz unterschiedliche Empfehlungen, womit eine energetische Sanierung begonnen wird. Mal soll die Erneuerung der Heizung am Anfang stehen, mal neue Energiespar-Fenster oder eine effiziente Außendämmung. Aber eine zwingende Reihenfolge, die für alle Häuser gilt, gibt es nicht.

Eine Aussage über die tatsächlichen Kosten kann verlässlich ohnehin erst getroffen werden, wenn die von Immobilie zu Immobilie sehr unterschiedliche Bausubstanz beziehungsweise die vorhandene Haustechnik geprüft und dann in eine Bestandsaufnahme des Energieberaters eingegangen ist. Da jedes Gebäude und jede Altheizung anders ist und unterschiedlich von den Bewohnern genutzt wird, fließen auch solche Daten in die Erhebung ein. Von der Analyse als Grundstock der Überlegungen kann der Fachmann die Wirtschaftlichkeit der gängigsten energetischen Einzelmaßnahmen besser vergleichen und dem Eigentümer das Für- und Wider der verschiedenen Herangehensweisen erläutern.

Wärmebildkamera hilft

Die Kosten von rund 700 Euro für einen Energiefachmann sind gut angelegt. Denn der zertifizierte Fachmann kennt sich nicht nur mit den Fördermöglichkeiten (für die Sanierung und für die Beratung) aus, sondern kann auch Probleme bereits im Vorfeld ausräumen.

So achtet er etwa darauf, dass von vornherein vermieden wird, durch die Sanierung und die einhergehende Änderung des bauphysikalischen Gefüges Schimmelpilz zu begünstigen. Sinnvoll ist darüber hinaus der Einsatz einer Wärmebildkamera – auch wenn der je nach Gebäudegröße mit noch einmal rund 600 Euro (inklusive Analyse) zu Buche schlägt. Die Aufnahmen zeigen Mängel an der Dichtigkeit der Außenhaut eines Gebäudes, die bisweilen mit dem bloßen Auge nicht zu sehen sind.

Die Energiegewinnung rückt in den Vordergrund

Vorausschauende Althausbesitzer denken bei einer anstehenden Sanierung nicht nur ans Energiesparen, sondern auch an die Energiegewinnung. So sorgen beispielsweise Solarkollektoren auf dem Dach dafür, dass das Gebäude aus Sonnenkraft Energie zum Zuheizen oder/ und zur Warmwassererzeugung gewinnt.

Ebenfalls solare Gewinne kommen von Fotovoltaikmodulen auf dem Schrägdach, die der Stromerzeugung dienen. Mit diesen klima- und umweltfreundlichen Haustechnikvarianten hat der Sanierer gleichzeitig viel für den Schutz der Umwelt getan – und einen wichtigen Beitrag zur ganz persönlichen Energiewende geleistet.