Seaside Heights. . Trümmerhaufen und offene Wunden in den Häuserfronten: Der US-Bundesstaat New Jersey erholt sich nur sehr langsam von Monstersturm “Sandy“. Vor sechs Monaten wütete der verheerendste Hurrikan seit 40 Jahren an der amerikanischen Ostküste. In die kleinen Orten kehrt nur vorsichtig Leben zurück.

Es sieht aus, als hätte ein Riese erst gestern an der völlig falschen Stelle seine Füße abgetreten. Wer an der Ocean Avenue 1400 in Mantoloking rechts abbiegt, fährt direkt darauf zu. Links quellen die Küchenschubladen aus einem geborstenen Fenster. Rechts ragen rostige Heizungsrohre und Dachlatten wie spitze Zinnen in den Himmel, in der Mitte ist eine zerquetschte Badewanne samt Kinderzimmer zu sehen. Der gegen alle Geometrie verformte Trümmerhaufen war einmal ein großzügiges Strandhaus mit sechs großen, lichten Zimmern. Bevor „Sandy“ in New Jersey an Land ging. Sechs Monate nach dem verheerendsten Hurrikan seit 40 Jahren sieht es in der kleinen Strand-Gemeinde an der amerikanischen Ostküste gut 100 Kilometer südlich von New York noch immer aus wie in einem gottverlassenen Katastrophengebiet. Für ungeübte Augen.

Für George Nebel ist der Fortschritt „unübersehbar“. Der Bürgermeister weist auf den gut und gerne sechs Meter hohen Sandwall am Strand. Bulldozer haben ihn in den vergangenen Wochen zusammengeschoben; auf gut 1000 Meter Länge. Wenn in zwei Monaten offiziell die neue Hurrikan-Saison beginnt, will man schließlich „besser vorbereitet sein“ gegen die Flut. Mantoloking war Ende Oktober vergangenen Jahres kein bisschen vorbereitet. Sämtliche 521 Häuser der Ortschaft wurden stark beschädigt oder völlig zerstört, als Sandy mit 140 km/h über das Land fegte. In der nächsten Woche sollen die ersten Trümmer abtransportiert und unreparierbare Häuser, die hier dutzendweise zu finden sind, planiert werden.

© D. Hautkapp

Bis Ende März haben die Versicherungen sechs Milliarden Dollar an 500.000 Anspruchsberechtigte ausgezahlt. Die staatliche Katastrophenbehörde „Fema“ hat bis heute 125 000 Häuser inspiziert und für Erste Hilfe, Darlehen und Flutschadenbeseitigung ihrerseits fünf Milliarden Dollar verteilt. Die Regierung des Bundesstaates bewilligte 1,8 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau. Nur: Wenn man von Mantoloking aus Richtung Süden fährt, sieht man davon – nichts.

Sandy: Szenen der Verwüstung

Der Wirbelsturm
Der Wirbelsturm "Sandy" hat an der Ostküste der USA für Verwüstungen gesorgt. © AFP
Der Wirbelsturm
Der Wirbelsturm "Sandy" hat an der Ostküste der USA für Verwüstungen gesorgt. © AP
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Der Wirbelsturm "Sandy" hat an der Ostküste der USA für Verwüstungen gesorgt. © REUTERS
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Der Wirbelsturm "Sandy" hat an der Ostküste der USA für Verwüstungen gesorgt. © REUTERS
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Der Wirbelsturm "Sandy" hat an der Ostküste der USA für Verwüstungen gesorgt. © REUTERS
Blackout! Teile Manhattans waren am Dienstagmorgen ohne Strom...
Blackout! Teile Manhattans waren am Dienstagmorgen ohne Strom... © REUTERS
...Mindestens 5,7 Millionen Menschen waren in der Region ohne Strom...
...Mindestens 5,7 Millionen Menschen waren in der Region ohne Strom... © AP
...in New York selbst hatte eine Viertelmillion Menschen am Dienstag keinen Strom.
...in New York selbst hatte eine Viertelmillion Menschen am Dienstag keinen Strom. © REUTERS
Folgen eines Wirbelsturms...
Folgen eines Wirbelsturms... © REUTERS
In New York war mit Hochwasser gerechnet worden...
In New York war mit Hochwasser gerechnet worden... © REUTERS
...die Flutwelle allerdings war höher als erwartet. Mehr als vier Meter Wasser drückte
...die Flutwelle allerdings war höher als erwartet. Mehr als vier Meter Wasser drückte "Sandy"... © REUTERS
...in den Hudson und den East-River...
...in den Hudson und den East-River... © REUTERS
Der Sturm riss die Fassade eines Hauses in New York ein...
Der Sturm riss die Fassade eines Hauses in New York ein... © AP
...und sorgte für einen Großeinsatz der Feuerwehr; wer schon mal in New York war, kann sich das Geheul an Sirenen vorstellen...
...und sorgte für einen Großeinsatz der Feuerwehr; wer schon mal in New York war, kann sich das Geheul an Sirenen vorstellen... © AFP
Land unter: An der Manhattan-Bridge in Brooklyn,...
Land unter: An der Manhattan-Bridge in Brooklyn,... © AP
...in einer Fähr-Station in Hoboken, New Jersey...
...in einer Fähr-Station in Hoboken, New Jersey... © REUTERS
...ion der 14. Straße in der Nähe des Edison-Kraftwerks in New York...
...ion der 14. Straße in der Nähe des Edison-Kraftwerks in New York... © AP
...Am Brooklyn Battery Tunnel...
...Am Brooklyn Battery Tunnel... © AP
...fahren sonst Tausende Autos am Tag. Jetzt bräuchte man ein Boot...
...fahren sonst Tausende Autos am Tag. Jetzt bräuchte man ein Boot... © AFP
...In Brooklyn endet die Taxifahrt...
...In Brooklyn endet die Taxifahrt... © REUTERS
...und den Westside Highway könnte man in Waterway umbenennen...
...und den Westside Highway könnte man in Waterway umbenennen... © AP
New Yorks Gouveneur Andrew Cuomo staunt über die Wassermengen...
New Yorks Gouveneur Andrew Cuomo staunt über die Wassermengen... © REUTERS
...die
...die "Sandy" in die Stadt drückt... © AP
...Parkplätze sind in New York eigentlich rar und teuer. Der hier dürfte dem Besitzer dieses Autos noch teurere kommen.
...Parkplätze sind in New York eigentlich rar und teuer. Der hier dürfte dem Besitzer dieses Autos noch teurere kommen. © AP
So mancher Baum hielt den Kräften des Hurrikans nicht stand.
So mancher Baum hielt den Kräften des Hurrikans nicht stand. © AP
In Atlantic City hatte man bereits am Montag Hochwasser-Erfahrungen gesammelt.
In Atlantic City hatte man bereits am Montag Hochwasser-Erfahrungen gesammelt. © AP
Bereits am Montag hatte Hurrikan
Bereits am Montag hatte Hurrikan "Sandy" in Atlantic City, rund 200 Kilometer südlich von New York, für Überschwemmungen gesorgt. © AFP
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hat in Atlantic City, rund 200 Kilometer südlich von New York, bereits am frühen Montagnachmittag für Überschwemmungen gesorgt. © AFP
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hat in Atlantic City, rund 200 Kilometer südlich von New York, bereits am frühen Montagnachmittag für Überschwemmungen gesorgt. © AFP
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hat in Atlantic City, rund 200 Kilometer südlich von New York, bereits am frühen Montagnachmittag für Überschwemmungen gesorgt. © AFP
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hat in Atlantic City, rund 200 Kilometer südlich von New York, bereits am frühen Montagnachmittag für Überschwemmungen gesorgt. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
Mit eindringlichen Warnungen haben die Behörden im Osten der USA Bewohner gefährdeter Gebiete vor dem drohenden Hurrikan
Mit eindringlichen Warnungen haben die Behörden im Osten der USA Bewohner gefährdeter Gebiete vor dem drohenden Hurrikan "Sandy" zum Verlassen der Region aufgefordert. Die Zeit der ... © REUTERS
... Vorbereitung und des Redens sei praktisch abgelaufen, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Craig Fugate, am Sonntag.
... Vorbereitung und des Redens sei praktisch abgelaufen, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Craig Fugate, am Sonntag. "Die Leute ... © REUTERS
...  müssen jetzt handeln.
... müssen jetzt handeln." Experten zufolge könnte der befürchtete Megasturm in einem 1.300 Kilometer breiten Streifen von der Ostküste bis zu den Großen Seen Chaos anrichten. © AP
Bedroht sind 50 Millionen Menschen in dem dicht besiedelten Gebiet. New York könnte demnach von einer 3,3 Meter hohen massiven Welle getroffen werden, die Teile Manhattans ...
Bedroht sind 50 Millionen Menschen in dem dicht besiedelten Gebiet. New York könnte demnach von einer 3,3 Meter hohen massiven Welle getroffen werden, die Teile Manhattans ... © REUTERS
... unter Wasser setzen würde. Bürgermeister Michael Bloomberg ordnete am Sonntag die Evakuierung niedrig liegender Stadtteile an. Wer sich nicht in Sicherheit bringe, gefährde ...
... unter Wasser setzen würde. Bürgermeister Michael Bloomberg ordnete am Sonntag die Evakuierung niedrig liegender Stadtteile an. Wer sich nicht in Sicherheit bringe, gefährde ... © REUTERS
... nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der Menschen, die dann zu Hilfe eilten, sagte Bloomberg. Der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, sagte:
... nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der Menschen, die dann zu Hilfe eilten, sagte Bloomberg. Der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, sagte: "Seid nicht dumm. Haut ab." © REUTERS
Von North Carolina im Süden bis Connecticut im Norden wurde der Ausnahmezustand verhängt. Fluggesellschaften strichen in dem Gebiet ...
Von North Carolina im Süden bis Connecticut im Norden wurde der Ausnahmezustand verhängt. Fluggesellschaften strichen in dem Gebiet ... © REUTERS
... nach Angaben des Internetdienstes FlightAware bis zum Montag mehr als 7.600 Flüge, auch viele Verbindungen von und nach Deutschland waren betroffen.
... nach Angaben des Internetdienstes FlightAware bis zum Montag mehr als 7.600 Flüge, auch viele Verbindungen von und nach Deutschland waren betroffen. © REUTERS
Die Regale in den Supermärkten in New York sind leer gekauft, die Menschen wappnen sich für den Sturm.
Die Regale in den Supermärkten in New York sind leer gekauft, die Menschen wappnen sich für den Sturm. © REUTERS
Die Eisenbahngesellschaft Amtrak stellte den Passagierbetrieb im Nordosten der USA ein.
Die Eisenbahngesellschaft Amtrak stellte den Passagierbetrieb im Nordosten der USA ein. © AFP
In New York, Philadelphia, Washington, Baltimore und Boston sollten am Montag die Schulen geschlossen bleiben.
In New York, Philadelphia, Washington, Baltimore und Boston sollten am Montag die Schulen geschlossen bleiben. © REUTERS
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan
An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © REUTERS
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © Reuters
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AP
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An der Ostküste der USA bereiten sich die Menschen auf den herannahenden Hurrikan "Sandy" vor. © AFP
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Trostlosigkeit trotz strahlendem Himmel

Ganze Straßenzüge verströmen Geisterstadt-Atmosphäre. Überall ist die Handschrift Sandys zu erkennen. Häuser mit einem rot gepinselten X warten auf die Abrissbirne. Die meisten Geschäfte und Restaurants sind verbarrikadiert. Nur vereinzelt sieht man Menschen schaffen, schrauben, sägen. Trostlosigkeit trotz strahlend blauem Himmel.

Viele Häuser werden noch abtransportiert.
Viele Häuser werden noch abtransportiert. © D. Hautkapp

„Nein, nein, ganz f alsch, Sie müssen einfach genauer hinsehen“, sagt Leonardo und lächelt. Der in Ehren ergraute italienische Einwanderer hantiert in der Nähe der frisch gezimmerten Strandpromenade von Lavallette an den Fundamenten eines windschiefen Hauses. „In drei Monaten ziehen die Eigentümer hier wieder ein, vorausgesetzt, die Handwerker haben Termine frei“, sagt der 84-Jährige, „gute Bausubstanz zahlt sich eben aus.“ Leonardo lebt 15 Kilometer von der Küste entfernt. In der Sandy-Nacht hat erst ein Baum und danach ein Strommast sein Haus zerstört. „Tranchiert wie ein Huhn, unbelievable!“. Unglaublich. Das am häufigsten benutzte Wort weit und breit. Vor allem in Brick.

Von hier aus, drei lange Frisbeewürfe weiter gen Süden, gingen furchtbare Bilder in die Welt. Camp Osborne, eine jahrzehntealte Anlage aus 100 Bungalows, hatte Sandy lange getrotzt. Dann verwandelte eine Gas-Explosion das Areal in Strandnähe in ein Flammenmeer. „Wochenendausflügler halten hier noch heute an und fotografieren aus dem Auto heraus die verkohlten Trümmer“, erzählt James Snyder, „bis der Sheriff sie verscheucht.“

Was von Sandy übrig blieb

Nach dem verheerenden Sturm
Nach dem verheerenden Sturm "Sandy" hat der US-Bundesstaat New York bei der Bundesregierung in Washington Finanzhilfen im Umfang von 30 Milliarden Dollar (gut 23,5 Milliarden Euro) beantragt. © REUTERS
Mit dem Geld sollten die Infrastruktur, Wohnungen und öffentliche Gebäude wieder instand gesetzt sowie die Wirtschaft angekurbelt werden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag.
Mit dem Geld sollten die Infrastruktur, Wohnungen und öffentliche Gebäude wieder instand gesetzt sowie die Wirtschaft angekurbelt werden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag. © AP
Die am stärksten von Hurrikan
Die am stärksten von Hurrikan "Sandy" getroffenen 200 Häuser sollten in den kommenden Wochen und Monaten abgerissen werden, sagte Behördenleiter Robert LiMandri. © REUTERS
Dabei handelt es sich um Häuser, die von Wind, Wasser oder Flammen ...
Dabei handelt es sich um Häuser, die von Wind, Wasser oder Flammen ... © Reuters
... im Zuge des verheerenden Sturms von Ende Oktober so beschädigt wurden, dass sie ein Sicherheitsrisiko darstellen.
... im Zuge des verheerenden Sturms von Ende Oktober so beschädigt wurden, dass sie ein Sicherheitsrisiko darstellen. © AP
US-Vizepräsident Joe Biden besuchte New Jersey. Biden überflog mit einem Hubschrauber die betroffenen Gebiete und traf anschließend mit Hilfskräften zusammen.
US-Vizepräsident Joe Biden besuchte New Jersey. Biden überflog mit einem Hubschrauber die betroffenen Gebiete und traf anschließend mit Hilfskräften zusammen. © AP
"Wir haben schrecklich viel zu tun", sagte er anschließend. Hier gehe es um "nationale Verantwortung", nicht "örtliche Verantwortung", fügte Biden hinzu. © REUTERS
Zum Wiederaufbau gibt es noch viele offene Fragen. So wurden einige der Häuser, die abgerissen werden sollen, im Laufe der Jahre in einem Maß erweitert ...
Zum Wiederaufbau gibt es noch viele offene Fragen. So wurden einige der Häuser, die abgerissen werden sollen, im Laufe der Jahre in einem Maß erweitert ... © AP
... oder renoviert, das heutigen Baustandards nicht mehr entspricht. Vor allem wurden viele der Gebäude während des Hurrikans geräumt, und die ...
... oder renoviert, das heutigen Baustandards nicht mehr entspricht. Vor allem wurden viele der Gebäude während des Hurrikans geräumt, und die ... © AP
... Behörden haben Schwierigkeiten, die in Notunterkünften lebenden Bewohner zu kontaktieren, um mit ihnen über das weitere Verfahren zu sprechen.
... Behörden haben Schwierigkeiten, die in Notunterkünften lebenden Bewohner zu kontaktieren, um mit ihnen über das weitere Verfahren zu sprechen. © AP
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hinterlässt eine tiefe Schneise der Verwüstung. Noch immer sind Teile New Yorks ohne Strom. © REUTERS
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hinterlässt eine tiefe Schneise der Verwüstung. Noch immer sind Teile New Yorks ohne Strom. © Reuters
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hinterlässt eine tiefe Schneise der Verwüstung. Noch immer sind Teile New Yorks ohne Strom. © AP
Hurrikan
Hurrikan "Sandy" hinterlässt eine tiefe Schneise der Verwüstung. Noch immer sind Teile New Yorks ohne Strom. © REUTERS
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Hurrikan "Sandy" hinterlässt eine tiefe Schneise der Verwüstung. Noch immer sind Teile New Yorks ohne Strom. © AP
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Hurrikan "Sandy" hinterlässt eine tiefe Schneise der Verwüstung. Noch immer sind Teile New Yorks ohne Strom. © Reuters
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Der Sturm hatte ihr Haus verschont

Der 74-Jährige wohnt keine 100 Meter entfernt gegenüber. Am Tag, bevor Sandy kam, musste der Pensionär mit wenigen Habseligkeiten und Gattin Flore unter dem Arm zur ältesten Tochter auswandern. Als er vor einem Monat zurückkommen durfte, waren Staunen und Erleichterung groß. Der Sturm hatte das Haus der Synders verschont. Fenster, Dach, alles heil geblieben. Nur in der Garage stand das Wasser einen halben Meter hoch. „Wir haben verdammtes Glück gehabt.“

Aber jetzt fühlen sich die Pensionäre sehr allein. Keine gemeinsamen Abende mehr mit den Wilsons und Jones‘ bei Kartenspielen. „Schauen Sie doch“, sagt Flore Snyder, „alles wie ausgestorben.“ Weil Strom, Wasserversorgung, Telefon und Internet nur schrittweise zurückkommen und es nachts stockfinster und still ist, schaut regelmäßig eine Polizeistreife vorbei. Die Snyders wollen trotzdem nicht weg. „Wir sind schon 13 Jahre hier. Kann sein, dass es noch mal so lange dauert, bis das Leben hier wieder normal läuft. Wir haben Geduld.“

Die kann sich William Akers nur eingeschränkt leisten. Der Bürgermeister von Seaside Heights steht unter Erfolgsdruck. Er muss ein Seebad wieder flottmachen. In Seaside

Verlassene Strandpromenaden
Verlassene Strandpromenaden © D.Hautkapp

Heights, einer urigen Mischung aus Cranger Kirmes und dem Seebad Scheveningen, ist die Strandpromenade samt Pier seit 65 Jahren Wirtschaftsfaktor Nr. 1. Das Gros des Jahresbudgets von 12,5 Millionen Dollar speist sich aus den Einnahmen, die Sonnenhungrige und Vergnügungslustige aus Philadelphia in dem schäbigschönen Strandbad lassen.

Seit Sandy das Wahrzeichen, die riesige Jet-Star-Achterbahn, wie ein gieriger Staubsauger aufgesogen und 500 Meter weiter im Meer wieder ausgespuckt hat, sitzt die Gemeinde auf dem Trockenen, renoviert gegen Atlantik-Brandung an und zeigt sich von ihrer schlecht geschminkten Seite. Katastrophen-Touristen lassen sich vor dem verbogenen Rollercoaster-Gestell oder dem Riesenrad-Tragpfeiler fotografieren, der wie ein großer Zahnstocher verloren in der Landschaft steht. Wer’s gut meint mit dem geschundenen Seaside Heights kauft für 25 Dollar das Stück T-Shirts und Kapuzen-Pullover mit dem Slogan: „Restore The Shore!“ – Baut den Strand wieder auf! Ende Juni soll es so weit sein. Sagt Bürgermeister Akers. Welches Jahr hat er nicht erwähnt.