Essen. Bier ist in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Ein Brauer erklärt, woran das liegt – und warum es eigentlich noch teurer sein müsste.

Als die Eiskugel an der Theke plötzlich 1,50 Euro kostete und die Schlangengurke im Supermarkt fast 3 Euro, war die Bestürzung groß. Seit der Corona-Pandemie und dem Ausbruch des Ukraine-Krieges lassen sich bei fast allen Produkten spürbare Preissteigerungen feststellen, die jeden Konsumenten empfindlich im Portemonnaie treffen. Wir haben Experten und Hersteller befragt, wie sich ihre Preise erklären lassen – und unter welchen Kosten sie selber am meisten leiden.

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Wenn es um die Preise für Bier geht, hat Ulrich Biene die Zahlen voll im Griff. Er kann die Preissteigerung seit der letzten Preisrunde genau beziffern. Im Supermarkt kostete der Kasten Veltins im Angebot im Oktober 2021 noch 11,49 €, im Mai 2023 war der Preis auf 12,79 € gestiegen, eine Steigerung von 11,3 Prozent. Pro Flasche bedeutet das einen Sprung von 57 Cent auf knapp 63 Cent. Damit hat der Brauer aus dem Sauerland allerdings die Kostensteigerungen nicht annähernd an die Kunden weitergegeben. „Wir haben in wirklich allen Beschaffungsbereichen Kostensteigerungen in einer wirklich historischen Dimension“, sagt der Sprecher von Veltins.

Bei einer Flasche Bier kann er die Steigerungen im Vergleich zu Januar 2022 genau beziffern: Braumalz ist bis zu 150 Prozent teurer geworden, Neuglas für die Flaschen bis zu 140 Prozent, Kohlensäure bis zu 135 Prozent. Bei Hopfen, Kronkorken und Etiketten sind die Kosten etwas mäßiger gestiegen, aber: Die Preissteigerungen wurden nicht im vollen Maß an die Kunden weitergeleitet, auch um nicht die Marktstellung der eigenen Marke zu gefährden: „Wir wollen, dass Bier ein demokratisches Produkt bleibt und wollen den Verbraucher nicht verunsichern.“

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