Essen/Berlin. Bund und Land NRW fördern den Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen an Rhein und Ruhr mit 30 Millionen Euro. Schwerlastverkehr im Fokus.
Das Ruhrgebiet kommt seinem Ziel, Modellregion für die Umstellung auf Wasserstoff zu werden, einen weiteren Schritt näher. Bund und Land stellen gemeinsam 30 Millionen Euro zur Verfügung für den Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen für Lkw und Busse an Rhein und Ruhr zur Verfügung. Zusammen mit privatem Kapital stehen damit inzwischen 82 Millionen Euro zur Verfügung.
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Mit dem Geld sollen Elektrolyseure, die Wasserstoff herstellen, und Tankstellen, die Busse, Lastwagen und Müllfahrzeuge mit Wasserstoff befüllen, an zentralen Knotenpunkten und Verkehrsadern in Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Gelsenkirchen und Dorsten gebaut werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Tankstellen-Betreiber Zugang zu Wasserstoff-Pipelines erhalten, die sich gerade noch in der Bauphase befinden.
Tankstellen für Busse und Lkw „dringend erforderlich“
Nach Angaben der Business Metropole Ruhr (BMR) sind hiesige Wasserstoff-Tankstellen bislang weitgehend auf die Befüllung von Pkw ausgerichtet. Deshalb sei es „dringend erforderlich“, auch Tankmöglichkeiten für den Bus- und Schwerlastverkehr zu schaffen, betont BMR-Geschäftsführerin Julia Frohne. Zahlreiche Verkehrsbetriebe haben bereits Wasserstoff-Busse im Einsatz oder Fahrzeuge mit der umweltfreundlichen Antriebstechnik bestellt. Auch der Fuhrpark mit H2-Müllfahrzeugen wächst.
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Die millionenschwere Förderung geht auf einen Förderantrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) zurück, den er im Namen von rund 100 Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen beim Bundesverkehrsministerium gestellt hatte. Am Mittwoch zeichnete der Parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer die Metropole Ruhr als eine von bundesweit drei „HyPerformer“-Regionen aus. Damit verbunden ist eine Förderung in Höhe von 15 Millionen Euro. Die Landesregierung NRW erklärte umgehend, den Betrag in gleicher Höhe aufzustocken.
RVR: „Wichtiges Signal für die Investitionsbereitschaft“
Die Freude im Revier ist groß. „Die Auszeichnung des Bundes ist ein wichtiges Signal, um die Investitionsbereitschaft in der Region Rhein-Ruhr zu stärken und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen“, sagte RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Nun gehe es darum, „mit erfolgversprechenden Projekten“ zu zeigen, „wie Klimaschutz im Schwerlast- und Busverkehr Realität werden kann“. Wirtschaftsförderin Julia Frohne betonte, dass die Ergänzung der Verkehrsinfrastruktur in der Region um Wasserstoff unerlässlich sei. „Nur so können die Unternehmen eine klimaneutrale Produktion und Lieferkette gewährleisten“, sagte sie.
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Um in den Genuss der Fördermittel zu kommen, hatten sich die Stadt Essen, die Emscher-Lippe-Region mit „Hy Experts“ und die Initiative Wasserstoffmobilität NRW Düssel.Rhein als Region Rhein-Ruhr zu einem Konsortium zusammengeschlossen.