Bochum/Duisburg/Mülheim. Galeria ist wirtschaftlich angeschlagen und will viele Standorte schließen. Das ist der Stand bei den Filialen in Bochum, Duisburg und Mülheim.

Viele Standorte der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof stehen vor dem Aus: Der Konzern befindet sich bis Ende Januar in einem Schutzschirmverfahren. In der kommenden Woche soll es Klarheit geben, welche Filialen geschlossen werden. Es könnte bis zu 90 Standorte treffen. Mehrere Städte im Ruhrgebiet setzen sich derweil für den Erhalt der Galeria-Filialen ein.

Neben Düsseldorf ist Duisburg die einzige Stadt in der Region, in der es noch zwei Galeria-Filialen gibt. Dort bangen die Beschäftigten besonders um ihre Arbeitsplätze – vor allem in der Kaufhof-Filiale an der Düsseldorfer Straße. Nur zwei Straßen weiter liegt die Galeria-Filiale im Einkaufszentrum Forum. Die profitiert von der prominenten Lage und dem Durchlauf im Forum, während der Filiale an der Düsseldorfer Straße ein enges Parkhaus und das geschlossene Restaurant im Obergeschoss zu schaffen machen.

Duisburg: Stadt und Wirtschaftsförderung wollen mit Galeria sprechen

Die Pläne zur Rettung der beiden Duisburger Filialen sind noch unkonkret. Es habe Gespräche zwischen der Stadtspitze, der Duisburg Business & Innovation GmbH (DBI) und dem Eigentümer der Immobilie an der Düsseldorfer Straße gegeben, „um gegebenenfalls mögliche Perspektiven der Nachnutzung zu erörtern“, sagt DBI-Sprecher Marc Oliver Hänig auf Anfrage. Außerdem seien Gespräche zwischen DBI und Galeria Kaufhof geplant, „um Klarheit zur Zukunft der Standorte zu bekommen“, so Hänig.

Angespannt ist auch die Lage in der Karstadt-Filiale im Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum. Manchen Beschäftigten werde die Unsicherheit zu viel, sagt Andrea Grisail, Betriebsratsvorsitzende der Karstadt-Arkaden: „Einige halten den Druck nicht mehr aus und kündigen. Einige sind auch krank geworden, weil sie die psychische Belastung nicht mehr ertragen können.“ Je näher die Termine rücken, desto angespannter wird man, und wartet wie ein Lamm darauf, ob sie dir das Fell abziehen – oder dich schlachten.“

Bochum: Hoffnung für die Filiale im Ruhrpark

Beim Karstadt-Warenhaus im Bochumer Ruhrpark besteht offenbar Grund zur Hoffnung. Anja Sabrowski, Mitglied der Verdi-Tarifkommission, sagte im November gegenüber der WAZ: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Standort Bochum auf der Streichliste steht.“ Das Warenhaus befinde sich mit direkter Autobahn-Anbindung und kostenlosen Parkplätzen in einer Top-Lage.

In Dortmund hat man am Mittwoch damit begonnen, Unterschriften für den Erhalt der Karstadt-Filiale auf dem Westenhellweg zu sammeln. Oberbürgermeister Thomas Westphal hatte Bundestagsabgeordnete, Gewerkschafter, Betriebsräte und Handelsvertreter zu einer Sitzung des Runden Tischs geladen. Er kündigte an, dass das Gremium für die Weiterführung der Filiale kämpfen werde, sollte es auf der Streichliste stehen.