Berlin/München. Fünf von 16 Autokindersitzen sind laut der Stiftung Warentest und dem ADAC nur mangelhaft. Bei Aufprallszenarien schützten sie nicht ausreichend, auch enthielten sie zu hohe Schadstoffwerte, so das Ergebnis der Experten. Welche Modelle mit “gut“ und “sehr gut“ abschnitten, lesen Sie hier.

Ein Autokindersitz muss sich nicht nur gut im eigenen Wagen fixieren lassen. Der Nachwuchs muss ihn auch akzeptieren. Deshalb sollten Eltern unbedingt vor dem Kauf ausprobieren, ob der Sitz sich gut handhaben lässt und dem Kind gefällt. Das rät die Stiftung Warentest, die Sitze für alle Altersklassen getestet hat.

Grundsätzlich sollte möglichst lange eine rückwärtsgerichtete Babyschale genutzt werden - mindestens bis das Kind 15 Monate alt ist oder sein Kopf aus der Schale herausragt. Um den Nachwuchs im Sitz anzugurten, sollten dicke Jacken ausgezogen und der Hosenträgergurt straffgezogen werden. Zwischen Kind und Gurt darf nur eine flache Hand passen.

Wer sich für einen Isofix-Sitz interessiert, der mit stabilen Haken an genormten, mit der Autokarosserie verbundenen Ösen befestigt wird, sollte die Typenlisten der Sitzhersteller beachten, empfehlen die Experten. Dort wird aufgeführt, welche Sitze für welches Automodell zugelassen sind.

Für das Isofix-System vorbereitete Sitze lassen sich aber alternativ oft auch mit dem Autogurt sichern. Eltern, die sich das ständige An- und Abschnallen der Babyschale sparen wollen, sollten eine Schale mit Basis kaufen. Die Basis wird einmal per Isofix oder Gurt befestigt, und der Sitz kann darauf schnell eingeklinkt, aber auch wieder abgenommen werden.

Kinder bis 15 Monate müssen im Autokindersitz rückwärts sitzen

Seit dem Sommer dieses Jahres ergänzt eine I-Size genannte EU-Norm die aktuelle Norm ECE 44/04 für Autokindersitze. Sie ist nach Körpergröße statt nach Gewicht eingeteilt und besagt, dass Kinder bis 15 Monate rückwärtsgerichtet sitzen.

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Außerdem müssen Modelle mit I-Size-Norm Seitenaufpralltests bestehen. Diese gehören bei der Stiftung Warentest aber schon seit Jahren zum Testprogramm, weshalb auch ältere, gut bewertete Sitze laut den Angaben nach wie vor bedenkenlos gekauft werden können.

Folgende im Handel erhältliche Modelle aus dem aktuellen Test (16 Modelle) und aus früheren Tests seit 2011 schnitten mit "Gut" oder "Sehr gut" ab:

In der Gruppe 0+ (von der Geburt bis 13 Kilogramm (kg) Körpergewicht): Römer Baby-Safe plus SHR II mit (Note 1,4) und ohne (1,7) Isofix-Basis, Peg Perego Primo Viaggio SL mit Isofix-Basis (1,5), Cybex Aton 2 mit Isofix-Basis (1,6) und Takata Mini mit Isofixbasis (1,7).

In der Gruppe 0+/I (von der Geburt bis 18 kg): BeSafe iZi Kid X3 Isofix (2,0) und Cybex Sirona Isofix (2,0).

In der Gruppe I (von 9 kg bis 18 kg): Cybex Juno 2-Fix (1,4), Kiddy Phoenixfix Pro 2 Isofix (1,4), Cybex Juno-Fix (1,6), Römer Trifix (1,8), Takata Midi Isofix (1,8) sowie Casualplay Q-Retraktor Fix mit (1,9) und ohne (2,3) Stützfuß.

In der Gruppe I/II/III (von 9kg bis 36 kg): Kiddy Guardian Pro 2 (1,8), Cybex Pallas 2-fix (1,9) und Recaro Monza Nova IS Isofix (2,0).

In der Gruppe II/III (von 15 kg bis 36 kg): Cybex Solution X2-fix (1,7), Kiddy Cruiserfix Pro (1,7), Römer Kidfix Sict (1,7), Römer Kidfix XP Sict (1,7), Maxi Cosi RodiFix (1,8), Recaro Monza Nova 2 (1,8), Römer Kid plus Sict (1,8), Storchenmühle Solar (1,9), Recaro Monza Nova 2 Seatfix (2,0).(afp/dpa)