Berlin. Kaum ein fertiges Basilikum-Pesto kann mit einem selbstgemachten mithalten. Jedes dritte Produkt ist sogar “mangelhaft“. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach einer Untersuchung von 30 Basilikum-Soßen. Nur eine einzige kam geschmacklich an eine der hausgemachten Alternative heran.

Keime, schlechter Geschmack und ein gefährlicher Schadstoff: Jedes dritte von der Stiftung Warentest untersuchte Basilikum-Pesto fiel mit der Note "mangelhaft" durch, wie die Zeitschrift "test" am Donnerstag in ihrer August-Ausgabe berichtete. Die Tester nahmen insgesamt 30 Pastasoßen mit Basilikum unter die Lupe. Nur drei erreichten das Qualitätsurteil "gut".

Fünf der sechs traditionellen Pesto Genovese im Test betreiben laut Stiftung Warentest Etikettenschwindel, weil sie teure Zutaten ganz oder teilweise durch preiswertere ersetzen. Sie verwenden demnach Sonnenblumen- statt Olivenöl, Cashew- statt Pinienkerne, Kartoffelflocken oder Weizengrieß statt Parmesan und Pecorino.

Pesto Basilico von Hilcona als Testsieger

Geschmacklich reiche nur das Frische Pesto Basilico von Hilcona für 2,08 Euro je 100 Gramm an eine hausgemachte Soße heran, heißt es in der Zeitschrift "test" (Ausgabe 8/2013).

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Günstiger und ebenfalls "gut" seien Casa Morando Pesto Verde von Aldi (Nord) für 63 Cent je 100 Gramm und Pesto alla Genovese von Rewe für 78 Cent je 100 Gramm. Die übrigen 27 Produkte schnitten allesamt schlechter ab, elf erhielten nur das Qualitätsurteil "mangelhaft".

Bambusfasern und Keime im Fertig-Pesto

Als Alternative zum Original bietet der Handel Basilikumzubereitungen als Pesto alla Genovese oder Pesto Verde an. Viele der Nudelsoßen fielen im Geschmack durch, in einem Pesto fanden die Tester unzulässige Bambusfasern und in einem anderen, besonders teuren Produkt sogar Verderbniskeime.

Im Biopesto einer Schweizer Firma wurde der potenziell krebserregende Schadstoff Anthrachinon nachgewiesen, der in der EU nicht als Pestizid zugelassen ist. Die analysierte Menge war demnach 80-mal so hoch wie der zulässige Höchstgehalt. Bereits vor Erscheinen des Tests warnte die Stiftung Warentest vor dem Verzehr und informierte den Anbieter, der das Produkt sofort zurückrief. (afp/dpa)