Essen. Viele Hobbygärtner glauben auf den Anbau von Kräutern oder Gemüse auf einem kleinem Balkon verzichten zu müssen. Dabei kann man auf kleinsten Raum einen Naschgarten anlegen: Rosmarin oder Thymian fühlen sich wohl auf dem Balkon. Auch Buschtomaten, Fingergurken oder Paprika eignen sich für den Anbau.

Millionen Hobbygärtner setzen auf Obst, Gemüse und Kräuter aus eigenem Anbau. Wer aber nur über einen kleinen Balkon verfügt, muss darauf verzichten – das zumindest glauben immer noch die meisten Betroffenen. Dabei lässt sich auch auf kleinstem Raum ein richtiger Naschgarten anlegen. Denn bunt blühende Blumen sind zwar eine Augenweide, aber noch lange nicht alles, was in Töpfen, Kübeln und Kästen angepflanzt werden kann.

Passionierte Köche können den eigenen Gerichten mit selbst angebauten Kräutern zusätzlichen Pfiff verleihen. Zur klassisch deutschen Küche passt etwa eine Zusammenstellung aus Schnittlauch, Petersilie und Kerbel. Wer mehr Farbe möchte, kann diesen Mix durch blühende Kapuziner-Kresse und Ringelblumen auflockern. Auch typische mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano fühlen sich pudelwohl auf dem Balkon oder der Terrasse.

Sie brauchen wenig Wasser und vertragen auch pralle Sonne. Liebhaber mexikanischer Küche kommen um feurige Chilis und Jalapeños kaum herum. Warum nicht solche aus eigener Ernte verwenden? Die Pflanzen tragen viele Früchte, die durch ihr Farbspiel von Hellgrün nach Rot zudem noch äußerst dekorativ sind. Dazu passt Korianderkraut, das ebenfalls in vielen mexikanischen Gerichten Verwendung findet.

Köstliche Limonade vom eigenen Zitronenbaum

Ein echter Hochsommer-Hit aus dem Naschgarten ist Limonade mit Zutaten vom Zitronen- und/oder Limettenbaum, verfeinert mit Minze und dekoriert mit Zitronenmelisse.

Richtig gesund ist selbst gezogenes Gemüse, das im Fachhandel in großer Auswahl erhältlich ist. Nicht fehlen sollten etwa Tomaten, die deutlich aromatischer sind als manch wässrige Verwandte aus (beispielsweise niederländischen) Gewächshäusern. Wer wenig Platz hat, sollte Buschtomaten pflanzen. Sie bleiben klein und kompakt und benötigen kein Ausdünnen von Trieben – wie etwa die wesentlich größeren Kirschtomaten-Pflanzen. Hübsch auf dem Balkon oder der Terrasse machen sich auch Hängetomaten, deren Triebe und Früchte nach unten ranken.

Auch bei Gurken gibt es inzwischen spezielle kleine Sorten, die für den beengten Platz geeignet sind. Die Früchte von Fingergurken werden nur etwa zehn Zentimeter groß. Die Neuzüchtungen sind krankheitsresistent und können direkt von der Pflanze genascht werden.

Großen Eindruck macht der Paprika-Anbau im Topf. Spezielle Balkonzüchtungen werden nur 50 Zentimeter groß. Die Früchte schmecken fast so süß wie Obst. Paprikapflanzen vertragen und mögen viel Sonne, dürfen aber nie austrocknen, sonst werfen sie Blätter und Früchte ab.

Selbst Salatköpfe gedeihen im Topf oder Balkonkasten. Wesentlich praktischer ist jedoch Schnittsalat, bei dem über einen längeren Zeitraum hinweg geerntet werden kann. Wer es würzig mag, sollte Rucola anbauen. Er ist unproblematisch und entwickelt sich innerhalb weniger Wochen zur Pflückreife.

Mini-Aprikosen, Äpfel, köstliche Erdbeeren

Nicht nur bei Kindern beliebt (und viel gesünder als künstliche Süßigkeiten) ist Obst vom Balkon. Zur Anzucht in Kübeln, Töpfen oder umfunktionierten Blumenampeln bieten sich beispielsweise Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Brombeeren oder Mini-Aprikosen, -Nektarinen und -Pfirsiche an. Je nach Balkonausrichtung gedeihen auch Weinreben oder Kiwis hervorragend. Und auch für den Anbau von bestimmten Sorten von Äpfeln, Birnen oder Kirschen ist genügend Platz.

Welche Kombination für den persönlichen kleinen Naschgarten passt, hängt zuvorderst vom – im wahrsten Sinne des Wortes – eigenen Geschmack ab. Eine große Auswahl an Pflanzen – samt ausführlicher Beratung und Pflegetipps – gibt es im Fachhandel.