Berlin. Ein Jahr nach seinem Start wird das Portal lebensmittelwarnung.de um Warnungen vor gesundheitsschädlichen Gegenständen des täglichen Bedarfs und kosmetischen Produkten erweitert, teilte das Bundesverbraucherministerin mit. Die Seite wurde mittlerweile mehr als drei Millionen Mal aufgerufen.
Das Verbraucherportal lebensmittelwarnung.de informiert künftig nicht nur über Glassplitter in Bierschinken oder Salmonellen in Salaten, sondern auch über Bakterien in Cremes und gefährliches Kinderspielzeug. Ein Jahr nach seinem Start werde das Portal um Warnungen vor gesundheitsschädlichen Gegenständen des täglichen Bedarfs und kosmetischen Produkten erweitert, teilte das Bundesverbraucherministerin am Donnerstag mit.
Binnen eines Jahres sei die Seite mehr als drei Millionen Mal aufgerufen worden, erklärte das Ministerium. Diese große Resonanz sei für die Betreiber des Portals - die Bundesländer und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) - Grund genug, das Angebot für die Verbraucher zu erweitern. Deshalb werde künftig nicht mehr nur vor Lebensmitteln mit Krankheitserregern, ekelerregenden oder gefährlichen Inhaltsstoffen gewarnt, sondern auch vor Geschirr, Spielzeug, Kleidung, Reinigungsmitteln oder Kosmetika, von denen eine Gefahr für die Gesundheit ausgehe.
Foodwatch geht das Portal nicht weit genug
Auf lebensmittelwarnung.de veröffentlichen die zuständigen Behörden aller Bundesländer ihre Hinweise. Die Nahrungsmittel, vor denen gewarnt wird, sind bereits im Handel oder sogar schon im Kühlschrank oder Vorratsregal der Verbraucher, und ihr Verzehr kann krank machen.
Der Verbraucherorganisation Foodwatch geht die Website allerdings nicht weit genug. Eine zentrale Internetseite nütze wenig, "wenn nur ein Bruchteil der Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen veröffentlicht werden", erklärte die Organisation in Berlin. Selbst bei ekelerregenden Gammelfleisch-Fällen oder bei Hygieneverstößen müssten Verbraucher nach wie vor nicht zwingend informiert werden. "Von echter Transparenz in der Lebensmittelüberwachung sind wir noch weit entfernt", kritisierte Anne Markwardt von Foodwatch.
Warnungen stammen von den Herstellern selbst
Die Warnungen auf lebensmittelwarnung.de stammen von den Herstellern selbst, die dazu verpflichtet sind, und werden von den jeweils zuständigen Länderbehörden dann auf die Seite gestellt. Wenn die Produkte aus dem Ausland vertrieben werden, zum Beispiel über das Internet, und kein Hersteller oder Vertreiber in Deutschland existiert, übernimmt das BVL die Warnung.
lebensmittelwarnung.de war am 21. Oktober vergangenen Jahres an den Start gegangen. Es sei ein Beispiel "für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Lebensmittelsicherheit", erklärte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). "Gerade weil Lebensmittel in den seltensten Fällen nur in einer Region vermarktet werden, ist es sinnvoll, dass Verbraucher solche wichtigen Informationen schnell und gebündelt erhalten", betonte die Hamburger Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Cornelia Prüfer-Storcks. (afp)