Zürich. Frühstücksflocken von Nestlé sollen künftig weniger Salz und Zucker enthalten. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern kündigte am Montag an, den Zuckergehalt um fast ein Viertel und den Salzgehalt um zwölf Prozent zu verringern. Experten fordern seit Langem strengere Regeln für Zucker und Salz in Lebensmitteln.
Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé kommt mit einer Verringerung des Salz- und Zuckergehalts seiner Frühstücksflocken einer möglichen Verschärfung von Lebensmittelgesetzen zuvor. Laut einer Mitteilung vom Montag plant Nestle eine Absenkung des Zuckeranteils um rund 24 Prozent und des Salzgehalts um 12 Prozent.
Nestlé vertreibt zusammen mit seinem Partner General Mills Frühstücksflocken in über 140 Ländern. Im abgelaufenen Jahr erzielten die beiden Firmen mit Marken wie Cini Minis, Nesquick Knusperfrühstück und Shreddies in Märkten außerhalb der USA und Kanadas einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Franken (1,57 Milliarden Euro) und lagen damit nach dem US-Konkurrenten Kellogg auf dem zweiten Verkaufsrang.
42 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind übergewichtig
Ärzte und Verbrauchergruppen fordern seit Jahren eine deutliche Verschärfung der Bestimmungen für Zucker und Salz in Lebensmitteln. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO waren im Jahr 2010 weltweit rund 42 Millionen Kinder im Alter von unter fünf Jahren übergewichtig. Rund acht Prozent aller Gesundheitskosten in Europa und rund 13 Prozent aller Todesfälle sind laut WHO auf Übergewicht zurückzuführen.
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Eine Studie des britischen Verbrauchermagazins "Which?" hatte unlängst belegt, dass 32 der 50 in Großbritannien beliebtesten Frühstücksflocken einen Zuckergehalt vergleichbar mit dem in Schokoladenkeksen erreichen können. Zielgruppe für fast alle diese Produkte waren Kinder. Fortschritte meldete die Studie dagegen beim Salzgehalt - dieser sei innerhalb der letzten Jahre deutlich zurückgegangen.
Laut dem bei Nestlé und General Mills für Frühstücksflocken verantwortlichen Manager, Jeffrey Harmening, wollen die Firmen mit dem Schritt den Wünschen der Verbraucher Rechnung tragen. "Viele Mütter wollen nicht mehr, dass ihre Kinder soviel Zucker zu sich nehmen", sagte Harmening der Nachrichtenagentur Reuters. Damit sei der Zuckeranteil bei Frühstücksflocken das für den Kauf entscheidende Kriterium. (rtr)