Essen. Nicht nur Kaufland hat mit Coli-Bakterien belasteten Roquefort-Käse verkauft, auch andere Supermarktketten sind betroffen. Das NRW-Verbraucherministerium rät dazu, auf Marke, Haltbarkeitsdatum und Chargennummer zu achten. Coli-Bakterien sind vor allem für Kindern und ältere Menschen gefährlich.
Die Verbraucherschutz-Behörden des Bundes und der Länder warnen vor dem Verzehr bestimmter Sorten Roquefort-Käse. Der länderübergreifenden Lebensmittelwarnung vom Donnerstag zufolge handelt es sich um die Marken Cosse Noire, Decasse, Castelviel, Cora und Auchan. In diesem Käse seien bei Untersuchungen sogenannte STEC-Bakterien gefunden worden, die schwere Durchfallerkrankungen hervorrufen können. Auch Hirnblutungen oder Schädigungen an unterschiedlichen Organen sind demnach möglich.
Mehrere Supermärkte hatten offenbar den mit Coli-Bakterien verunreinigten Roquefort-Käse in ihrem Sortiment. "Neben Kaufland sind auch weitere Supermarktketten betroffen", sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums in Düsseldorf. Konkreter wurde er dabei nicht. Derweil gab auch der Berliner Senat einen Warnhinweis heraus.
Das Verbraucherschutzministerium hatte bereits vor einer Woche eine Warnung für den Roquefort AOP Käse der Marken Cosse Noire, Decasse, Castelviel, Cora und Auchan veröffentlicht. Das Produkt sei nach Erkenntnis französischer Behörden mit gefährlichen Darmbakterien verunreinigt. Daraufhin wurde es umgehend aus dem Handel genommen. Kaufland und die Vertriebsfirma Münnich fromage GmbH riefen mittlerweile zu einer Rückholaktion auf.
Verunreinigter Käse in Berlin verkauft
Um welche weiteren Supermärkte es sich handelt, gab das Ministerium aus Düsseldorf nicht preis. Es sei nicht zielführend, auf einzelne Lebensmittelketten zu reduzieren, sagte der Sprecher. Das Ministerium rät Verbrauchern, bei dem betroffenen Produkt auf die Marke, das Haltbarkeitsdatum sowie die Chargennummern zu achten. Die Warnung des Verbraucherschutzministeriums gilt für Käse mit Mindesthaltbarkeitsdatum vom 28.07.2012 bis 05.08.2012 und vom 30.09.2012 bis 19.11.2012 sowie für die Chargennummern 120466173 und 120466177.
Der verunreinigte Käse wurde auch in Berlin verkauft. Die Ware sei zwar inzwischen aus den Regalen genommen worden, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Donnerstag. Es bestehe allerdings ein "minimales Restrisiko", dass einzelne Packungen verkauft worden seien. Vom Verzehr riet die Behörde in einer schriftlichen Mitteilung ab.
Derweil rief die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch die betroffenen Supermärkten dazu auf, ähnlich wie Kaufland zu handeln. Jeder Handelskonzern müsse seine Kunden informieren, sagte ein Foodwatch-Sprecher.
Vor einer Woche hatte das Verbraucherschutzministerium vor gefährlichen Darmbakterien im Roquefort-AOP-Käse gewarnt. Das Produkt wurde daraufhin umgehend aus dem Handeln genommen. (dapd/afp)