Essen/Rüsselsheim. Der Autobauer Opel hat 8000 Besitzern der Modelle Adam und Corsa dringend geraten, ihre Autos sofort stehen zu lassen, weil es Probleme mit der Lenkung geben könnte. Der Duisburger Autoexperte Dudenhöffer nennt den Rückruf “dramatisch“. Einzelheiten zu Hintergründen nannte Opel nicht.
Kurz bevor der Autobauer Opel beim Pariser Autosalon in der kommenden Woche seinen neuen Corsa vorstellen will, muss er einige seiner alten Modelle zurückrufen. 8000 Corsa- und Adam-Besitzer dürfen wegen möglicher Probleme mit der Lenkung ab sofort nicht mehr fahren.
„Das ist kein normaler Rückruf. Die Lage ist dramatisch“, sagte Ferdinand Dudenhöffer, Autoexperte der Universität Duisburg-Essen, dieser Zeitung. Es sei ungewöhnlich, dass die betroffenen Autos gar nicht mehr bewegt werden dürften. Der örtliche Händler soll die Pkw vor Ort überprüfen. Opel überschreibt seine Internetseite, auf der über den Rückruf informiert wird, denn auch mit „dringende Sicherheitsüberprüfung“. Betroffen seien Wagen der aktuellen Adam- und Corsa-Generation, die seit Mai 2014 ausgeliefert wurden.
Probleme mit der Lenkung
Zum Hintergrund macht Opel nur vage Angaben. Ein Teil der betroffenen Fahrzeuge sei mit einem Lenkungssystem ausgerüstet worden, „das nicht den Spezifikationen entsprach“. Weitere Details nannte ein Opel-Sprecher auf Anfrage nicht. „Um jedes Risiko zu vermeiden, sollten diese Autos erst nach einer Überprüfung wieder gefahren werden.“
Auch interessant
Dem Unternehmen liegen nach eigenen Angaben keine Informationen über Unfälle oder Verletzungen vor, die damit in Verbindung stünden. Bei Routine-Kontrollen in den Produktionsstätten sei Opel auf das Problem aufmerksam geworden.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors kämpft wegen defekter Zündschlösser seit Monaten mit einer der größten Rückrufaktionen in der Automobilgeschichte. Aber auch bei Ford und Chrysler laufen aktuell große Rückrufwellen.