Düsseldorf. Der Telekommunikationsanbieter E-Plus ist von der Verbraucherzentrale NRW abgemahnt worden. Anlass war eine Internet-Option, die das Unternehmen für alle Base-Kunden aktiviert hatte. Ein Schutz vor ungewollten Mehrkosten war damit abgeschaltet worden. Jetzt muss E-Plus die Änderung zurücknehmen.

E-Plus ändert die Datenautomatik bei seinen Base-Tarifen. Die sogenannte Internet-Option war am 1. Juni für alle Kunden aktiviert worden - nun ist sie wieder frei wählbar. Hintergrund ist eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Sie hatte kritisiert, dass die Option ungefragt und alternativlos in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgenommen worden war. Die Automatik hätte zu ungewollten Zusatzkosten nach Verbrauch des vereinbarten Datenvolumens führen können.

Ohne Datenautomatik surfen Base-Kunden - wie bei Datenflatrates üblich - erst mit voller Geschwindigkeit, und langsamer weiter, wenn ihr Datenvolumen verbraucht ist. Mit der Datenautomatik gilt dieses verbreitete Flatrate-Modell nicht mehr. Stattdessen wird für den Kunden nach Verbrauch des Datenvolumen automatisch kostenpflichtiges Volumen dazugebucht - je nach Tarif zum Beispiel 100 Megabyte für 2 Euro oder 750 Megabyte für 5 Euro. Und Kunden, die drei Monate in Folge Inklusiv- und Zusatzvolumen verbraucht haben, rutschen automatisch in die nächsthöhere, teurere Datenoption.

Unternehmen muss die Vertragsbedingung wieder streichen

Ab sofort darf sich E-Plus der Verbraucherzentrale zufolge nicht mehr auf die untergeschobene Datenautomatik berufen. Das Unternehmen habe bis zum 1. August Zeit, die betroffene Vertragsbedingung wieder aus ihren Angeboten zu streichen.

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"Es trifft sich mit den Forderungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, dass E-Plus und Base die Datenautomatik mit einer zusätzlichen Wahlmöglichkeit für die Kunden ausgebaut hat", heißt es dazu in einer Stellungnahme von E-Plus.

Information kommt auch per SMS-Nachricht

Das Unternehmen weist zudem darauf hin, dass Kunden bei der kostenlosen Hotline anrufen müssen, um die Datenautomatik abschalten zu lassen. "Angefallene Kosten für die letzte Volumenerhöhung werden selbstverständlich gutgeschrieben", heißt es weiter. Auf die Möglichkeit, die Datenautomatik per Hotline zu deaktivieren, würden Kunden auch per SMS informiert, die vor der automatischen Umstellung in den nächsthöheren Datentarif versendet wird. (dpa)