Göttingen. Vorbei die Zeit, in der Smartphones mit eingebauter Blockade verkauft wurden. Immer seltener werden die Geräte auf ein Netz oder eine SIM-Karte festgelegt. Nun macht auch die Telekom Schluss mit der Sperre. Verbrauchern erleichtert das etwa den Anbieterwechsel.
Gute Nachricht für Smartphone-Käufer: Die meisten Anbieter verzichten mittlerweile auf den sogenannten SIM-Lock. Die Sperre legt das Handy auf ein bestimmtes Netz oder eine bestimmte SIM-Karte fest. Die Unternehmen nutzten das vor allem bei teuren Geräten, die sie gekoppelt an einen Vertrag zu einem günstigeren Anschaffungspreis anboten. Mit der Telekom habe sich nun aber der letzte große Anbieter von dieser Praxis verabschiedet, erklärt Bettina Seute vom Telekommunikationsportal "Teltarif.de".
Eine echte Subventionierung erhalten Verbraucher beim gemeinsamen Kauf von Handy und Tarif sowieso kaum noch. Bei einem günstigeren Preis für das Gerät fallen die laufenden Kosten meist entsprechend höher aus. Seute rät daher, bei vermeintlich preiswerten Angeboten die Folgekosten genau zu berechnen - oft sei die getrennte Anschaffung von Gerät und Vertrag unter dem Strich günstiger.
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Neuere iPhones kamen schon ohne SIM-Lock auf den Markt
Bei der Telekom sollen iPhones mit einem Software-Update vom SIM-Lock befreit werden. Das Unternehmen hat angekündigt, dass die Sperre mit der Version 7.1 des Betriebssystems iOS entfällt. Betroffen sind vor allem ältere Modelle der Apple-Smartphones. Die neueren Modelle 5s und 5c hatte die Telekom nach eigenen Angaben bereits ohne SIM-Lock auf den Markt gebracht.
Es gibt mehrere Varianten des SIM-Locks. Manchmal wird damit nur das Netz festgelegt, in dem sich das Smartphone nutzen lässt - ein sogenannter Netlock. Die SIM-Karte ist dann prinzipiell noch austauschbar. Anders sieht es bei einer vollständigen Bindung des Geräts an eine spezielle Karte aus. Ein Smartphone ohne SIM-Lock erleichtert nicht nur den Anbieterwechsel, sondern auch den Weiterverkauf. Nach Ende der Vertragslaufzeit lässt sich die Sperre entfernen. In der Regel ist das auch vorher möglich, dann aber nur gegen Gebühr.
SIM-Locks spielen laut Bettina Seute nun nur noch eine Rolle bei Geräten, die mit einer Prepaid-Karte im Paket verkauft werden - ebenfalls zu subventionierten Preisen. Auch hier gilt: Vor dem Kauf genau auf die Rahmenbedingungen achten. (dpa)