Düsseldorf. . Vodafone muss Ländern das Mithören von Telefongesprächen gewähren. Das hat das Unternehmen in einem Transparenz-Bericht offengelegt. In einigen von Vodafone nicht namentlich genannten Staaten haben demnach Behörden sogar einen direkten Zugriff auf alle Gespräche.

Vodafone hat in einem Transparenz-Bericht offengelegt, in welchen Ländern der Telekom-Riese Behörden das Mithören von Telefongesprächen gewähren muss. Insgesamt geht es um 29 Staaten, in denen Vodafone tätig ist. Der Konzern sei in der Regel gesetzlich verpflichtet, Regierungsstellen solche Abhörmöglichkeiten zu bieten, hieß es.

In einigen von Vodafone nicht namentlich genannten Staaten haben demnach Behörden sogar einen direkten und ungehinderten Zugriff auf alle Gespräche. In vielen Fällen sei dort aber allein das Sprechen darüber schon strafbar, sagte Alexander Leinhos von Vodafone der dpa am Freitag. "Eine automatische Mitschneidemöglichkeit von außen gibt es in Deutschland aber definitiv nicht."

Angeblich in sechs Ländern direkter Zugang zu Telefonleitungen

Einem Bericht des "Guardian" zufolge ist Vodafone wie andere Telekom-Provider in insgesamt sechs Ländern verpflichtet, Behörden einen direkten Zugang zu den Telefonleitungen zu gewähren. Demnach soll es in Albanien, Ägypten, Ungarn, Indien, Malta, Qatar, Rumänien, Südafrika und der Türkei verboten sein, jegliche Art von Informationen über Hintertüren zum Abhören von Telefongesprächen oder Abfangen von Nachrichten preiszugeben.

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Die Veröffentlichung von Informationen zu Abhörmaßnahmen in den einzelnen Ländern hält Vodafone für wichtig, um ein größeres öffentliches Verständnis dafür zu wecken. Im Prinzip sollten aber die Regierungen selbst und nicht die Telekom-Provider für die nötige Transparenz sorgen. Sie könnten ein vollständigeres Bild für das jeweiliges Land abgeben. (dpa)