Essen. . Die Preise für Kaffee werden in naher Zukunft steigen. Grund ist die anhaltende Dürre in Brasilien, dem wichtigsten Lieferanten für Deutschland. Im Juni soll sich das auch auf die Verbraucherpreise hierzulande niederschlagen

Der Kaffeegenuss in Deutschland könnte in den nächsten Wochen merklich teurer werden. Grund ist eine seit Monaten anhaltende Dürre in Brasilien, durch die in der derzeit laufenden Erntezeit massive Ausfälle drohen. Das südamerikanische Land ist mit 33,7 Prozent Marktanteil nicht nur größter Rohkaffeeexporteur weltweit, sondern auch Hauptlieferant für Deutschland: 2012 kam jede vierte Kaffeebohne aus Brasilien.

„Es ist derzeit schwierig, das Ausmaß der Schäden zu schätzen, da die Ernte noch nicht abgeschlossen ist. Die Börsen reagieren schon heute darauf, wie das derzeitige Preisniveau für Kaffee zeigt“, so Holger Preibisch, Geschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbands. Allein von Januar 2014 bis März 2014 hat sich der Preis für brasilianischen Rohkaffee an den Terminbörsen um fast 60 Prozent erhöht.

Bis spätestens Ende Juni sollen Preise beim Endverbraucher ankommen

Tchibo, einer der fünf größten Hersteller und Verkäufer von Röstkaffee in Deutschland, hat bereits reagiert und seine Kunden darauf vorbereitet, die Preisentwicklung an sie weiterzugeben: „Bei anhaltend teurem Rohkaffee werden wir die Preise für unsere Röstkaffees erhöhen müssen“, heißt es in einem Flugblatt, das derzeit in den Tchibo-Läden verteilt wird.

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Experten gehen davon aus, dass die anderen großen Kaffeeröster wie Mondelez mit der Marke Jacobs oder Dallmayr nachziehen werden, wenn Tchibo die Preise erhöht. Von einer Erhöhung vor dem Muttertag oder Pfingsten gehen sie aber nicht aus. Bis spätestens Ende Juni sollen die Preise aber beim Endverbraucher ankommen.

Zurzeit sinkt der Preis aber noch: Laut dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Landesamtes NRW gaben die Preise für Bohnenkaffee im Vergleich zum März um 3,6 Prozent nach.