Essen. Mais-Saatgut ist immer weniger durch Gentechnik belastet. Dies teilten die Umweltschutzorganisation Greenpeace und der Bio-Bauern-Verband Bioland mit. Der Anteil liege damit bei 1,6 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die Zulassung des Genmais 1507 steht jedoch weiterhin kurz bevor.
Mit den jüngsten Untersuchungsergebnissen setze sich die rückläufige Entwicklung der vergangenen Jahre fort, erklärten Greenpeace und Bioland. Von 504 in diesem Frühjahr untersuchten Proben seien lediglich acht verunreinigt gewesen, das entspricht einem Anteil von 1,6 Prozent. 2012 lag die Verunreinigungsquote bei 2,6 Prozent, 2011 hatte sie mit knapp sieben Prozent ihren Höchststand erreicht.
Die frühzeitige staatliche Kontrolle bei Saatgutunternehmen und Handel sei erfolgreich. Verunreinigtes Saatgut werde rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen und lande nicht mehr auf dem Acker. Die bei der jüngsten Untersuchung gefundenen verunreinigten Proben stammten den Angaben zufolge aus Bayern und Niedersachsen.
Umweltschützer fordern Prinzip der Nulltoleranz
Greenpeace und Bioland begrüßten den neuen Tiefstand bei den Verunreinigungen, forderten aber angesichts der drohenden Zulassung weiterer gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa wie dem Genmais 1507 ein Festhalten am Prinzip der Nulltoleranz bei Saatgut. Für Saatgut gilt in der EU ein Reinheitsgebot, Verunreinigungen mit Gen-Saaten sind grundsätzlich verboten.
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Die Forderung des Bundesverbands Deutscher Pflanzenzüchter nach einem Schwellenwert für gentechnische Verunreinigung von Saatgut wiesen Bioland und Greenpeace ausdrücklich zurück. Ein Schwellenwert von 0,1 Prozent bedeute, dass auf jedem Hektar Mais "etwa 100 Gen-Pflanzen wachsen" würden, erklärte Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "So besteht die Gefahr, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen." Saatgut sei die Basis der Nahrungskette und jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeute ein "unkalkulierbares Risiko". (afp)