München. . Der ADAC will sein angeschlagenes Image aufpolieren — mit einer millionenschweren Werbekampagne. Der Automobil-Club war mit der Manipulation der Leserwahl “Gelber Engel“ in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Jetzt soll laut Medienberichten ein Neuanfang her.
Der krisengeplagte ADAC plant einem Bericht zufolge eine große Imagekampagne. Von Mitte Mai an will der Automobilclub eine millionenschwere Serie von TV- und Hörfunkspots schalten, wie das "Handelsblatt" am Sonntag unter Berufung auf Branchenkreise berichtet. Im Mittelpunkt der Kampagne sollen demnach die "klassischen Serviceleistungen" des Clubs stehen, und zwar "Rat, Service und Hilfe". So wolle der krisengeschüttelte Club seinen Anspruch unterstreichen, sich zurück auf seinen "Kern" zu besinnen.
Der ADAC wollte die Vorbereitung der Kampagne laut dem Bericht nicht kommentieren. Entwickelt werde die Werbeoffensive von der Münchener Agentur Serviceplan, deren Tochter Mediaplus vermarkte die Reklamespots. Serviceplan steht laut "Handelsblatt" auch hinter Kampagnen für BMW, Lufthansa und Media Markt. Für den ADAC sei ein Spot bereits produziert, das endgültige Konzept befinde sich noch in der Feinabstimmung.
Die Kampagne solle nach dem 7. Mai starten. An diesem Tag wolle der ADAC auf seiner Hauptversammlung in Saarbrücken erste Leitlinien für einen Neuanfang beschließen.
Manipulation brachte ADAC in die Schlagzeilen
Der ADAC hatte über Jahre die Leserwahl des Autopreises "Gelber Engel" manipuliert. Als Hauptverantwortlichen für den Skandal macht der Autoclub den ehemaligen Kommunikationschef Michael Ramstetter verantwortlich. Infolge des Skandals trat der Vereinspräsident zurück, auch trennte sich der Club von seinem damaligen Geschäftsführer. Für weitere negative Schlagzeilen sorgten unter anderem die Nutzung von vereinseigenen Rettungshubschraubern für Dienstreisen des Präsidiums.