München. Der Automobilclub ADAC hat offiziell jahrelange Manipulationen beim Autopreis “Gelber Engel“ eingeräumt. Die Preisverleihungen in den Jahren 2009 bis 2013 seien fehlerhaft gewesen, erklärte der Verein. Für die Überprüfung der Jahre davor seien nicht mehr ausreichend Daten vorhanden, so der ADAC.

Beim ADAC-Preis "Gelber Engel" hat es schon in früheren Jahren umfangreiche Manipulationen bei der Wahl zum Lieblingsauto gegeben. Sowohl die Reihenfolge der platzierten Modelle, als auch die Anzahl der abgegebenen Stimmen seien fehlerhaft gewesen, teilte der Automobilclub am Montag in München mit.

Durch diese bewussten Veränderungen sei bei dem Preis eine größere Markenvielfalt erreicht worden, zitiert der ADAC aus dem Bericht der externen Prüfer von Deloitte.

Fehlerhaft waren demnach die Preisverleihungen in den Jahren 2009 bis 2013. Für frühere Jahre war eine Prüfung laut ADAC nicht mehr möglich, weil dazu nicht mehr ausreichende Daten vorhanden sind.

Diese "Lieblingsautos" kürte der ADAC

Der ADAC vergibt den Autopreis "Gelber Engel" seit 2005 - in mittlerweile neun Kategorien. Die vom Autoclub seitdem gekürten "Lieblingsautos der Deutschen" - Sieger und Platzierte:

  • 2005: Audi A6, dahinter: Opel Astra und VW Golf
  • 2006: VW Passat, BMW 3er, Opel Zafira
  • 2007: Audi TT Coupé, BMW 3er Coupé, Opel Corsa
  • 2008: Mercedes C-Klasse, Audi A5, Ford Mondeo
  • 2009: VW Golf VI, Opel Insignia, Mercedes SLK
  • 2010: Mercedes E-Klasse, VW Polo, BMW X1
  • 2011: BMW 5er, Mercedes CLS, Audi A1
  • 2012: Audi Q3, BMW 1er, Mercedes SLK
  • 2013: Mercedes A-Klasse, VW Golf, BMW 3er 2
  • 014: VW Golf, Audi A3, Mercedes A-Klasse

"Die Ergebnisse lassen vermuten, dass einzelne Personen offenbar bereits seit Jahren bei der Preisverleihung die Hersteller und die Öffentlichkeit systematisch getäuscht haben", sagte ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair. Vergangene Woche hatten die Prüfer bereits Manipulationen bei der diesjährigen Wahl bestätigt. Weitere Kategorien des "Gelben Engels" sind noch auf dem Prüfstand. (dpa)