Berlin. . Der ADAC muss einem Medienbericht zufolge rund eine halbe Milliarde Euro Steuern nachzahlen. Der Autoclub soll für die Geschäftsjahre 2007 bis 2009 keine Versicherungssteuer abgeführt haben, obwohl die Mitgliedschaft “ein versicherungssteuerrechtlich relevantes Versicherungsverhältnis begründet“ - gemeint ist damit laut “Spiegel“ etwa die Unfall- und Pannenhilfe.

Der Automobilclub ADAC muss einem Medienbericht zufolge mit Steuernachzahlungen von bis zu einer halben Milliarde Euro rechnen. Dies gehe aus einem Vermerk des Bundesfinanzministeriums hervor, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Wochenende.

Für die Jahre 2007 bis 2009 hätten Steuerprüfer festgestellt, dass der Club keine Versicherungssteuer abgeführt hätte, obwohl er dazu wegen seiner Unfall- und Pannenhilfe verpflichtet gewesen sei. Der ADAC war zuletzt wegen gefälschter Abstimmungsergebnisse zu den Lieblingsautos der deutschen Verbraucher ("Gelber Engel") in die Schlagzeilen geraten, die Führungsspitze wurde ausgetauscht.

Nachzahlung von 200 Millionen Euro für die Jahre 2007 bis 2009

Das Finanzministerium wollte sich unter Berufung auf das Steuergeheimnis zu dem Bericht nicht äußern. Ein ADAC-Sprecher sagte, man könne zunächst ebenfalls keine Stellung nehmen.

Dem "Spiegel" zufolge heißt es in dem Vermerk weiter, zwischen 2007 und 2009 seinen nach einer vorläufigen und zurückhaltenden Schätzung rund 200 Millionen Euro nachzuzahlen. Auch in den Folgejahren sei mit je 67 Millionen Euro zu rechnen. Das Finanzministerium teile aber nicht die Einschätzung der Prüfer, wonach es Anhaltspunkte für Steuerhinterziehung gebe. Daher sei auch kein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. (reuters/afp)