Essen. Ein weiterer Warnstreik im öffentlichen Dienst hat am Mittwoch wieder große Teile des Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen lahmgelegt. Nur privat betriebene Buslinien fuhren in einzelnen Städten. Am Donnerstag werden die Streiks ausgeweitet, unter anderem auf Kitas und Flughäfen.
Es geht nicht viel: Am ersten von zwei Warnstreiktagen legte Verdi den Nahverkehr in NRW fast lahm. Am Donnerstag weitet die Gewerkschaft die Aktionen aus. Der Tag im Rückblick.
17.30 Uhr: Damit schließen wir unseren Live-Ticker und sagen herzlichen Dank fürs Mitlesen!
17.02 Uhr: Wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst kommt es am Donnerstag zu Einschränkungen in den verschiedensten Bereichen, teilt die Stadt Bochum mit. So seien beispielsweise das Fundbüro, das Bürgerbüro Langendreer und die Bäder geschlossen. Es kann auch Schulunterricht ausfallen.
16.38 Uhr: Der Berufsverkehr läuft an, und auf den Autobahnen wird es voller. Mehr als 100 Kilometer Stau und stockenden Verkehr meldet der WDR. Besonders betroffen: die A59 Duisburg Richtung Dinslaken zwischen Duisburg-Wanheimerort und Duisburg-Meiderich (7 Kilometer Stau) und die A1 Dortmund Richtung Köln zwischen Remscheid und Burscheid (10 Kilometer).
15.58 Uhr: Laut Verdi haben sich bis zum frühen Nachmittag bundesweit knapp 43.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an Warnstreiks beteiligt.
15.42 Uhr: Wo ansonsten Taxis Stoßstange an Stoßstange auf Fahrgäste warten, halten Pendler händeringend nach Fahrgelegenheiten Ausschau. Am Hauptbahnhof Essen müssen Pendler beispielsweise bis zu 20 Minuten auf ein Taxi warten, wie einzelne Fahrgäste schildern.
"Viele nehmen heute statt der öffentlichen Verkehrsmittel das Auto und deshalb ist auf den Straßen sehr viel los", erklärt Taxifahrer Amvdar Azad. Für eine Fahrzeit von sonst zehn Minuten bräuchte man im Schnitt eine Stunde.
15.28 Uhr: Die zweite Warnstreik-Welle trifft am Donnerstag nicht nur Millionen Fahrgäste von Bussen und Straßenbahnen, auch andere öffentliche Einrichtungen wie Kitas, Müllabfuhr, Stadtverwaltungen und Krankenhäuser werden von der Gewerkschaft Verdi bestreikt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.
15.06 Uhr: Die geplanten Warnstreiks stießen auf heftige Kritik in der Luftverkehrsbranche. "Flughäfen werden immer mehr zum öffentlichkeitswirksamen Schauplatz für Tarifauseinandersetzungen. Was früher eine absolute Ausnahme war, darf nicht zur Regel werden", erklärte Ralph Beisel vom Flughafenverband ADV.
14.26 Uhr: Verdi-Sprecher Isemeyer rechnete damit, dass sich am ersten Warnstreiktag landesweit 12 000 Beschäftigte beteiligten. Bei der Ausweitung der Streiks am Donnerstag sollen es weitere 60 000 sein.
14.05 Uhr: Zwischen-Fazit am Mittag: An den Hauptbahnhöfen in Düsseldorf und Köln blieben die meisten Pendler gelassen. Viele waren auch zu Fuß unterwegs oder stiegen aufs Fahrrad um, nachdem die diesmal zweitägigen Streiks seit längerem angekündigt waren.
Die Deutsche Bahn und die privaten Bahngesellschaften fuhren nach Angaben eines Bahnsprechers am Mittwoch regulär. Manche S-Bahnen waren etwas voller, weil die Pendler von den Stadtbahnen auf die Züge der Bahn umstiegen.
13.38 Uhr: Wie erklärt man einem Fünfjährigen, warum die Busse nicht fahren und er deswegen nicht in den Kindergarten kann? Schwierig - die Bogestra hat's trotzdem versucht. Denn auf Facebook hat eine Mutter im Namen ihres Sohnes genau das wissen wollen.
"Die Bogestra bringt mich nicht in den Kindergarten. Ich möchte aber in den Kindergarten. Ich möchte, dass die Bogestra mir erklärt, warum ich nicht in den Kindergarten darf", gibt die Mutter die Worte des Fünfjährigen wieder.
Die Antwort der Bogestra ließ nicht lange auf sich warten. "Es tut mir wirklich leid, dass Ihr kleiner Sohn heute nicht in den Kindergarten konnte", schreibt eine Mitarbeiterin des Dialogteams. "Wenn wir gemeinsam die Daumen drücken, dass die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und die Gewerkschaft ver.di bald zu einer Einigung kommen, kann Ihr Sohn bald auch wieder von uns zum Kindergarten gefahren werden."
13.30 Uhr: Der Stillstand im Nahverkehr machte sich am Mittwoch mit Beginn des Berufsverkehrs auf den Autobahnen in NRW bemerkbar. Auf den Zufahrten zu den Ballungsräumen habe es am Morgen spürbar mehr Staus und zähfließenden Verkehr als üblichgegeben, sagte Jens Scheifgen, Schichtleiter der Verkehrszentrale von Straßen.NRW in Leverkusen. Betroffen waren demnach insbesondere die Straßen rund um Köln und Düsseldorf sowie im Ruhrgebiet.
13.15 Uhr: "Wir haben eine annähernd hundertprozentige Streikbeteiligung", sagt der Sprecher des Verdi-Bezirks NRW, Günter Isemeyer. Nur privat betriebene Buslinien fuhren in einzelnen Städten.
Busse und Bahnen fahren nicht
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12.58 Uhr: In Herne blieben zwar U-Bahn-Stationen verschlossen und die Busse in den Depots. Das große Chaos blieb aber aus: Viele Herner stiegen aufs Fahrrad oder machten einen Spaziergang zur Arbeit. Auch die Taxi-Unternehmen hatten gut zu tun: Viele verzeichneten am Mittwochvormittag deutlich mehr Aufträge als üblich - bis zu drei bis vier Mal so viele Fahrten wie sonst zu der Zeit.
12.45 Uhr: Auch die Bürger von Sprockhövel trifft der Streik: Die drei städtischen Kindertageseinrichtungen bleiben morgen geschlossen, nur in der städtischen Kindertageseinrichtung Musik-KiTa Gedulderweg ist eine Notgruppe eingerichtet worden. Die Eltern sind darüber mit einem Elternbrief informiert worden.
Gewerkschafter sehen schwarz für schnelles Streik-Ende
12.32 Uhr: Zwischenfazit zu den Streik-Auswirkungen in Dortmund: 42,5 Kilometer Stau rund um die Stadt. Auch auf den innerstädtischen Straßen war deutlich mehr los als sonst. Zur Stunde hat sich die Lage aber beruhigt, in der City läuft der Verkehr normal. Es sind aber mehr Radfahrer und Fußgänger unterwegs als üblich. Am Nachmittag dürfte es dann nochmals eng werden.
12.18 Uhr: Wegen des Verdi-Flughafenstreiks am Donnerstag streicht die Lufthansa fast 600 Flüge. Einzelne Verbindungen fallen bis zum 31. März aus, wie aus einer am Mittwoch im Internet veröffentlichten Liste hervorgeht.
12.09 Uhr: Um die 40 bis 50 Streikende der Bogestra haben sich auf dem Gelände des Straßenbahndepots Engelsburg in Bochum versammelt, die Schranken mit Streikplakaten verhängt und Grill und Feuerkorb aufgebaut. Die ersten sind bereits seit drei Uhr nachts, sprich seit Beginn ihrer Frühschicht, da. Auch Jürgen Schirmer, Verdi-Gewerkschaftssekretär für den Fachbereich Verkehr ist vor Ort. Schirmer ist skeptisch, was die kommende Verhandlungsrunde Ende März und Anfang April angeht. Er glaubt nicht an ein zufriedenstellendes Ergebnis. Schließlich hätten die Arbeitgeber immer noch kein Angebot vorgelegt.
Nachtexpresse am hellichten Tag in Hagen
11.49 Uhr: Rolle rückwärts beim MSV Duisburg: Erst hieß es, es gehe auch ohne Sonderbusse, jetzt meldet der Klub via Twitter, dass er kurzfristig selbst Shuttlebusse für das Spiel gegen Elversberg beauftragt hat. Ab 17 Uhr sollen insgesamt zehn Busse vom Osteingang des Hauptbahnhofs und vom Bahnhof Meiderich zur Arena fahren.
11.31 Uhr: Verkehrte Welt in Hagen: Am hellichten Tag fährt dort der Nachtexpress. So will es der Notfahrplan. Mindestens einmal pro Stunde sind die Busse auf 15 Linien unterwegs. Immerhin. Auch die Kunden-Center sind noch geöffnet, am Hauptbahnhof heute und morgen allerdings nur bis 15 Uhr. An der Körnerstraße öffnet das Kundencenter heute wie üblich bis 19 Uhr, am Donnerstag voraussichtlich nur bis 16 Uhr.
In Essen bleibt Donnerstag der Müll liegen
11.13 Uhr: Wie letzte Woche bleibt auch am Donnerstag bei den Entsorgungsbetrieben Essen alles geschlossen und jede Tonne stehen, weil die Mitarbeiter sich dem Streik von Verdi anschließen. Müllabfuhr, Straßenreinigung, Hotline, Containerdienst, Recyclinghöfe, Sperrmüll – alles steht still. Damit treffen die Warnstreik-Tage die Essener ungewohnt intensiv.
11:05 Uhr: Mehr Arbeit beschert der Streik heute den Mitarbeitern der Radstation in Duisburg. Doppelt so viele Fahrräder wie sonst seien dort am Morgen abgegeben worden, sagt Mitarbeiter Jörg Mentel. Besonders im Stress ist er deswegen aber nicht: "Gestern hatten wir recht viele Anfragen. Da dachten wir schon, oh, oh, was da wohl morgen noch passiert. Aber die Leute haben sich anscheinend einfach nur früh genug drauf eingestellt."
Streik im öffentlichen Dienst
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20.000 Teilnehmer bei Kundgebung in Dortmund erwartet
10:52 Uhr: Zur zentralen Kundgebung am Donnerstag in Dortmund schafft Verdi Streikende aus dem kompletten Dortmunder Umland in die Stadt. 20.000 Teilnehmer werden erwartet. Die Kundgebung in Dortmund wird den Verkehr in der kompletten City zum Erliegen bringen. Zwei Demo-Züge sollen sich von Westen bzw. Süden zum Innenstadt-Wall bewegen und diesen anschließend umrunden. Die zentrale Kundgebung soll dann um 11.30 Uhr am Südwall stattfinden.
10.43 Uhr: Der Warnstreik legt seit den frühen Morgenstunden den Busverkehr im Ennepe-Ruhr-Kreis lahm. Die Auswirkungen reichen bis nach Wuppertal, Hagen, Witten und Hattingen. Das reguläre Fahrtenangebot und der komplette Schülerbusverkehr im gesamten Verkehrsgebiet der VER entfallen. Nur noch zwölf von 49 Linien werden bedient, und zwar nach einem ergänzten Sonntagsfahrplan. Statt regulär 120 sind maximal 24 Busse privater Reisedienste im Einsatz. Wie die Busse der Verkehrgesellschaft Ennepe-Ruhr am Donnerstag fahren, steht noch nicht fest. Das Unternehmen will kurzfristig einen weiteren Notfahrplan aufstellen. „Das ist etwas verzwickter und wir müssen abwarten.“, erklärt VER-Geschäftsführer Thomas Schulte.
Lange Staus vor Schulen in Witten
10.42 Uhr: In Witten ist die Lage entspannt, auch wenn es sich auf den Straßen staut. Die meisten Wittener waren auf den Streik vorbereitet und sind zu Fuß oder mit dem Wagen zur Arbeit gekommen. An den Haltestellen, auch an dem Knotenpunkt am Rathaus, ist deshalb kaum etwas los. Vor den Schulen staute es sich am Morgen, weil wesentlich mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht haben als sonst. Bei der Wittener Straßenreinigung arbeiten heute nur 15 der 35 Mitarbeiter.
10.31 Uhr: Solidarität für die Streikenden von links: Sahra Wagenknecht, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, unterstützt die Verdi-Forderungen: "Im Bundestag hat Thomas de Maizière gemeinsam mit seinen Kollegen aus CDU und SPD gerade eine saftige Diätenerhöhung von 10 Prozent durchgesetzt. Als Verhandlungsführer der Arbeitgeber im öffentlichen Dienst hält er hingegen eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent plus eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro für zu hoch. Das ist schäbig."
Bilder vom Streik in Dortmund
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"Der Streik ist unsozial und unökologisch"
09.58 Uhr: „Bei einer ungeplanten Tariferhöhung um einen Prozentpunkt wird der Gesamtaufwand bei der Evag jährlich um rund 900 000 Euro erhöht", beschreibt EVAG-Chef Michael Feller, was die Verdi-Forderungen für sein Unternehmen bedeuten. Den Streik nennt er "unsozial und unökologisch", er treffe vor allem Rentner und Schulkinder.
09.43 Uhr: Wer in Bochum bisher noch nichts vom Streik wusste, merkt das spätestens in der Innenstadt. An allen Anzeigetafeln leuchtet groß die Warnung "Streik". "Alles, was wir heute tun können, ist die Leute zu informieren", sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann, der gerade selbst am Hauptbahnhof unterwegs ist. Da die Bogestra nur sehr wenige Fahrer von Fremdunternehmen beschäftigt, gibt es dort keinen Notfahrplan. Ausfallen muss auch der Girls' Day am Donnerstag, an dem die Bogestra Schülerinnen typische Männerberufe vorstellen wollte. "Wir hatten leider keine andere Möglichkeit, weil die Schulklassen wegen des Streiks nicht mal aufs Gelände kommen", sagt Kollmann.
Notfallplan am Niederrhein funktioniert
09.34 Uhr: Auf den Straßen in der Dortmunder Innenstadt ist es voll. Auffallend viele Radfahrer sind unterwegs und radeln dick eingepackt mit Mützen und Schals durch den Morgen. Aber auch deutlich mehr Autos und Fußgänger sind auf dem Weg.
09.10 Uhr: Anders als in der vergangenen Woche geht der Notfallplan der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe bisher auf. "Im Pendler- und Schülerverkehr hat das gut funktioniert. Wir können die Notfahrpläne so fahren, wie sie im Internet stehen", sagt Sprecherin Beate Kronen.
Sogar die Rolltreppen streiken
08.58 Uhr: Solidaritätsbekundungen aus unerwarteter Richtung: Leser berichten von streikenden Rolltreppen in Dortmund und streikenden Türen in Regionalexpressen.
08.47 Uhr: Am Dortmunder U-Bahnhof stranden immer wieder Fahrgäste, die vom Warnstreik überrascht werden. Eine ältere Dame will nach Dortmund-Brackel und überlegt, wie sie nun weiterkommt. "Fahren die S-Bahnen heute?" Die S- und Regionalbahnen fahren. Sie kauft sich einen Stadtplan, um herauszufinden, wo die nächste S-Bahn-Haltestelle an ihrem Ziel ist. Not macht erfinderisch...
Warnstreik lähmt die Region
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Wo Kundgebungen den Verkehr behindern
08.39 Uhr: Als Autofahrer hat man es nicht leicht. Nicht nur, dass viele Bus-Pendler wegen des Streiks aufs Auto umgestiegen sind, was die Straßen voller macht. Zusätzlich sorgen in einigen Städten Kundgebungen für Verkehrsstörungen:
In Dortmund erwartet Verdi am Vormittag 20.000 Streikende, die in zwei Gruppen vom Remydamm und vom Friedensplatz zum Südwall ziehen.
In Duisburg sperrt die Polizei wegen der Kundgebung in der Innenstadt von 9 bis 11 Uhr die Heerstraße zwischen Wanheimer Straße und Plessingstraße sowie die komplette Steinsche Gasse. Ebenso betroffen sind die Straßen Am Innenhafen, Stapeltor, Oberstraße und Gutenbergstraße/Poststraße.
Und auch in Bochum wird es eng in der Innenstadt. Rund 4000 Menschen ziehen ab 10 Uhr vom Kirmesplatz an der Castroper Straße zur Kundgebung am Willy-Brandt-Platz.
08.32 Uhr: Immerhin das Wetter spielt mit: Im Ruhrgebiet ist es zwar immer noch kalt, aber es scheint die Sonne. Das macht den Fußweg zum Arbeitsplatz erträglicher.
Immer noch Menschen, die an den Haltestellen auf einen Bus warten. #KVB#Köln#Streik
08.20 Uhr: Und tatsächlich scheinen immer noch nicht alle mitbekommen zu haben, dass heute gestreikt wird. Ratlose Gesichter an einer Bushaltestelle am Dortmunder Hauptbahnhof...
Überall wird gestreikt, nur nicht in Balve
08.16 Uhr: "Der Streik fällt deshalb so heftig aus, weil wir wollen, dass bis Dienstag ein Ergebnis vorliegt", sagt Günter Isemeyer, Sprecher von Verdi NRW. Sollte daraus nichts werden, wären die nächsten Schritte Schlichtung oder Urabstimmung und unbefristete Streiks. "Das wollen wir nach Möglichkeit vermeiden", sagt Isemeyer.
Überall wird gestreikt, nur nicht in Balve
08.05 Uhr: Ein Dortmunder Kollege meldet: Auf der B236, der wichtigen Nord-Süd-Achse von Lünen über Dortmund nach Schwerte, staut sich der Verkehr in Richtung Dortmund weit mehr als um diese Zeit üblich.
Dank ver.di weiß ich jetzt, wie sich Bahn fahren in Tokyo anfühlen muss. #Streik#dankeverdi
07.58 Uhr: Wer keine Lust auf Streik hat, sollte nach Balve fahren: "Hier wird in Sachen Streik am Mittwoch vermutlich gar nichts passieren", sagt Jochen Sulies, Sprecher der örtlichen Verkehrsbetriebe. Auch die Stadt rechnet in ihren Ämtern nicht mit Problemen. "„Ich kenne überhaupt nur drei oder vier Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die in der Gewerkschaft verdi organisiert sind", sagt Fachbereichsleiter Michael Bathe. Völlig ausschließen könne er Streikaktionen zwar nicht, "aber in der Vergangenheit war die Streikbereitschaft hier in Balve äußerst gering.“
07.49 Uhr: 100 Euro mehr pro Monat und eine Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent fordern die Streikenden. Dass die Deutschen dafür durchaus Verständnis haben, zeigt eine Emnid-Umfrage. Demnach halten 63 Prozent der Befragten diese Forderung für angemessen, nur 30 Prozent der Deutschen finden sie übertrieben.
Viel Verkehr auf den Autobahnen im Ruhrgebiet
07.42 Uhr: Jetzt wird es voll auf den Autobahnen im Ruhrgebiet: Drei Kilometer Stau zwischen Gelsenkirchen-Süd und dem Dreieck Essen-Ost auf der A40, in der Gegenrichtung zwischen Duisburg und Essen sind es schon fünf Kilometer. Wir wünschen allen Festsitzenden gute Nerven. Halten Sie aus, irgendwann geht es weiter!
Na toll. Alle kennen die gleichen Schleichwege wie ich. #Streik
— tina halberschmidt (@thalberschmidt) 26. März 2014
07.35 Uhr: Das Arbeitsrecht spricht beim Thema Streik eine eindeutige Sprache: Das Wegerisiko liegt beim Arbeitnehmer. Er muss sicherstellen, dass er pünktlich zur Arbeit kommt - auch bei einem Streik. Das gilt auch für Eltern, deren Kinder wegen des Streiks nicht in die Kita gehen können. Sie müssen das Kind bei Freunden oder Verwandten "parken" oder sich Urlaub nehmen.
07.27 Uhr: Wie sehr leidet die Wirtschaft unter den Streiks? Der Essener Unternehmensverband hält die Folgen für überschaubar. „Die Streiks waren lange genug im Voraus angekündigt. Die betroffenen Arbeitnehmer und Firmen haben sich gut darauf eingestellt“, sagt Hauptgeschäftsführer Ulrich Kanders.
07.17 Uhr: Auf eine aufwändigere Anreise müssen sich auch die Fußballfans einstellen, die heute Abend das Heimspiel des MSV Duisburg gegen den SV Elversberg verfolgen wollen; denn es fahren keine Sonderbusse und die Zahl der Parkplätze ist begrenzt. Tipp: S-Bahnen und Regionalzüge nutzen.
Personalnot in den Bürgerämtern erwartet
07.10 Uhr: Wer einen neuen Personalausweis braucht, sollte entweder heute in sein Bürgeramt gehen - oder erst wieder am Freitag. Denn morgen werden auch die Bürgerämter bestreikt. Die Städte rechnen damit, dass es zumindest zu längeren Wartezeiten kommt, eventuell bleiben einige Ämter sogar geschlossen. In diesem Text haben wir alle Informationen zusammengefasst.
Streik beschert Taxi-Unternehmern ein gutes Geschäft
07.03 Uhr: Und auch das ist wahrscheinlich eine Folge des Warnstreiks: Twitterer @Hobbes berichtet, sein Regionalexpress sei deutlich voller als sonst.
Der RE ist heute morgen voll.Das sind mindestens 50% mehr Fahrgäste als sonst. #streik#nrw
06.58 Uhr: Eltern, deren Kinder sonst in städtische Kitas gehen, sollten sich schon jetzt Gedanken über den morgigen Tag machen. Denn Donnerstag streiken zusätzlich zu Bus- und Bahnfahrern auch Erzieher und Erzieherinnen in den Kitas. Nicht überall planen die Städte Notdienste.
06.50 Uhr: "Wir bringen alle verfügbaren Wagen auf die Straße" - Die Taxi-Unternehmer versprechen, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um den Ausfall von Bussen und Bahnen zu kompensieren. Für sie dürfte der Warnstreik lukrativ werden.
Kritik an Verdi für langen Warnstreik
06.45 Uhr: Mit dem Streik will Verdi die Arbeitnehmer im Poker um höhere Gehälter unter Druck setzen, zunächst trifft der Ausstand aber die Kunden. In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele solidarisch mit den Streikenden, es gibt aber auch kritische Stimmen:
Unter Warnstreik verstehe ich 2-3 Stunden #Streik zur Warnung. @_verdi sieht das wohl anders. Tarifstreit auf dem Rücken der Kunden. #fail
06.40 Uhr: Zwei Kilometer Stau auf der A40. Das ist um diese Uhrzeit kaum verwunderlich. Ob wegen des Streiks mehr Arbeitnehmer mit dem Auto zur Arbeit fahren und ob sich das in längeren Staus niederschlägt, werden die nächsten Stunden zeigen.
06.35 Uhr: Nicht betroffen vom Streik sind S-Bahnen und Regionalzüge. Wenn diese nicht kommen, sind es ganz normale Verspätungen, keine Streikfolgen. Das ist doch beruhigend, oder?
Vereinzelt fahren Busse, aber nicht viele
06.28 Uhr: In einigen Städten fahren anscheinend noch Busse: Die Rheinbahn in Düsseldorf hat einen Notfall-Fahrplan auf die Beine gestellt, auch in Hagen sollen zumindest vereinzelt Busse fahren.
06.20 Uhr: Verdi rechnet mit 70.000 Teilnehmern. Die Streiks haben heute morgen um 3 Uhr begonnen und laufen bis Freitagmorgen, 3 Uhr. Nur Köln macht eine Ausnahme: Damit die Fans heute sicher zum Stadion kommen, wo der 1. FC Köln gegen Karlsruhe antritt, unterbrechen die KVB-Beschäftigten ihren Ausstand.
06.08 Uhr: Gleich als erstes erwischt der Streik die Pendler, die sonst mit den Bussen des Nahverkehrs zur Arbeit fahren. Sie müssen sich Alternativen suchen: Beim Warnstreik in der vergangenen Woche waren nicht nur deutlich mehr Autos auf den Straßen, sondern auch zahlreiche Fahrräder.
Der frühe Vogel muss heute mit dem Fahrrad zur Arbeit. #streik
06.02 Uhr: Guten Morgen! Gelingt es den Streikenden tatsächlich, das Leben in den großen Städten in NRW wie angekündigt lahmzulegen? Wir berichten live über den großangelegten Warnstreik. (Mit Material von dpa)
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