Düsseldorf. Kurzfristig herrschte Verwirrung, jetzt ist klar: Auch am Düsseldorfer Flughafen streikt am Donnerstag ein Teil des Bodenpersonals. Die Zahl der öffentlich Beschäftigten sei jedoch so gering, dass das kaum ins Gewicht fallen werde. Warum Passagiere trotzdem mit Einschränkungen rechnen sollten.
Der Streik im öffentlichen Dienst könnte am Donnerstag auch Passagiere am Düsseldorfer Flughafen betreffen. In Düsseldorf selbst sind zwar nur rund zehn Prozent des Bodenpersonals bei Verdi organisiert, doch Streiks an anderen Flughäfen könnten sich auch auf Verbindungen nach Düsseldorf auswirken. Denn auch in Köln-Bonn, München, Hamburg, Hannover, Stuttgart und Frankfurt sind die Mitarbeiter aufgefordert, die Arbeit ruhen zu lassen.
"Am besten ruft man vor Reiseantritt noch mal bei der Airline oder dem Reiseveranstalter an", empfiehlt Airport-Sprecher Christian Hinkel. Bis Dienstagnachmittag war er noch davon ausgegangen, dass das Personal am Flughafen Düsseldorf nicht streiken wird. Eine Verdi-Mitteilung aus Berlin kündigte jedoch genau das an. Auch Günter Isemeyer, NRW-Sprecher von Verdi, bestätigte: "Ja, auch in Düsseldorf dürfen die Beschäftigten mitstreiken."
Nur wenig Tarifbeschäftigte in Düsseldorf
Für diesen Fall verspricht Hinkel: "Wir werden alles tun, um die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten." So oder so sieht der Flughafen-Sprecher den Standort Düsseldorf wenig betroffen. Denn dort gibt es nur eine Abfertigungsfirma, die bei Verdi organisiert ist. Und die übernehme nur einen geringen Teil der Kontrollen. "Das wird nicht besonders stark ins Gewicht fallen", so Hinkel.
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Anders sieht die Lage in Frankfurt aus. Laut Gewerkschaft sollen dort zwischen 3.30 und 14.30 Uhr unter anderem die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste, der Frachtabfertigung und der Passagierkontrollen streiken, nicht aber der Flughafenfeuerwehr. Wenn die Feuerwehr nicht zum Dienst antreten würde, könnte der Flugverkehr aus Sicherheitsgründen gar nicht stattfinden.
Lufthansa rechnet mit deutlichen Einschränkungen
Die Lufthansa als größter Kunde des Flughafens arbeitet an einem Ersatzflugplan. Man werde sich bemühen, die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten, hatte eine Sprecherin bereits am Montag erklärt.
Die Frachttochter der Lufthansa hat sich mit ihren Planungen ebenfalls auf Behinderungen eingerichtet, wie der Vorstandschef der Lufthansa Cargo, Karl Ulrich Garnadt, erklärte. "Wir rechnen schon mit deutlichen Einschränkungen des Betriebs in Frankfurt."
Auch Piloten wollen bald streiken
Die einstmals öffentliche Fraport hatte an die Gewerkschaft appelliert, die Warnstreiks mit Augenmaß und mit Rücksicht auf die Passagiere auszuüben. Arbeitsdirektor Michael Müller hatte eine zeitliche Befristung des Warnstreiks auf wenige Stunden verlangt. Zumindest ein begrenzter Flugbetrieb für den internationalen Luftverkehr müsse sichergestellt bleiben.
Neben dem Verdi-Warnstreik drohen in den kommenden Tagen auch Streiks der Lufthansa-Piloten. Deren Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" ist seit der vergangenen Woche nach der Urabstimmung von rund 5400 Lufthansa-Piloten streikbereit, hat aber bis Dienstagmittag noch keinen konkreten Termin für einen ersten Ausstand benannt. Der Streik soll jeweils 48 Stunden vorher bekanntgegeben werden, damit die Passagiere umplanen können.
Jüngster Streik in Düsseldorf verlief eher ruhig
Erst am 13. Februar hatten die Sicherheitskräfte am Düsseldorfer Flughafen gestreikt. Von 4 bis 9 Uhr legten 120 Mitarbeiter der Dienstleistungsfirma Aviapartner, die für mehrere Fluggesellschaften die Abfertigung der Passagiere übernimmt, die Arbeit nieder. Größere Auswirkungen auf den Flugverkehr hatte das jedoch nicht. Über die Gehälter dieser Berufsgruppe sollte am Mittwoch wieder verhandelt werden. (we/dpa)