Berlin. Die Preise für Strom sollen bald wieder steigen - am 1. April setzen mindestens 32 Grundversorger ihre Preise herauf. Untätig zusehen sollten Verbraucher nicht: Sie können Anbieter vergleichen und zu einem günstigeren wechseln. Ein paar Tipps für die Suche gilt es dabei zu beherzigen.
Ein Wechsel des Stromanbieters kann sich für Verbraucher auszahlen. Gegenüber der Grundversorgung seien bis zu 20 Prozent Ersparnis drin, sagt Daniel Dodt vom Marktbeobachtungsportal TopTarif. "Die Grundversorgung ist einer der teuersten Tarife, die Sie haben können." Dennoch steckten noch ein Drittel der Verbraucher in so einem Tarif. Aber auch wer nicht die Grundversorgung bezieht, sollte regelmäßig die Stromtarife am Markt vergleichen und notfalls wechseln.
Denn zum 1. April drohen wieder Strompreiserhöhungen. Dann setzten mindestens 32 Grundversorger die Preise im Schnitt um 4,5 Prozent herauf, wie die Marktbeobachtungsportale Verivox und TopTarif am Montag berichteten. Erhöhen Anbieter ihre Strompreise, haben Kunden in der Regel ein Sonderkündigungsrecht. In der Grundversorgung könne man jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen kündigen, erklärt Dodt.
Kurze Kündigungsfrist und Laufzeit, lange Preisgarantie
Wer nach einem neuen Anbieter sucht, für den sind folgende drei Kennzeichen am wichtigsten, sagt Dodt: kurze Kündigungsfrist, kurze Vertragslaufzeit und möglichst lange Preisgarantie. Die Kündigungsfrist sollte nicht mehr als rund sechs Wochen betragen, die Laufzeit nicht mehr als zwölf Monate. Zusätzlich empfehlenswert sei, wenn die Folgelaufzeit sich nach dem ersten Jahr verkürzt, sich der Vertrag also nicht wieder um zwölf Monate verlängert. "So bleiben Sie flexibel."
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Die Preisgarantie sollte mindestens zwölf Monate betragen und so umfassend wie möglich sein. Preisänderungen durch Steuern und andere Abgaben - wie die EEG-Umlage - seien aber meist ausgenommen.
Bonustarife bei regelmäßigem Wechsel gut
Pakettarife eignen sich nur für diejenigen, die ihren Verbrauch genau kennen und wissen, dass er sich nicht verändert, sagt Dodt. "Wenn Sie in sechs Monaten ein Kind bekommen, würde ich davon abraten, denn dann ändert sich der Stromverbrauch." Bei solchen Tarifen zahlen Kunden einen Pauschalpreis für ihren voraussichtlichen Verbrauch. Auf den ersten Blick sei das meist günstig: "Aber wenn Sie weniger verbrauchen, kriegen sie das Geld nicht wieder." Und wer mehr verbraucht, zahlt deutlich drauf.
Bonustarife seien für diejenigen gut, die bereit sind, regelmäßig die Anbieter zu vergleichen und zu wechseln. Dann zahle sich der Vorteil durch den Bonus aus, den es meist im ersten Jahr gibt, erläutert Dodt. Beim Ökostrom sollten Verbraucher außerdem darauf achten, dass er ein hochwertiges Siegel hat, zum Beispiel "ok-power" oder "Grüner Strom Label" (GSL). (dpa)