Frankfurt a. M. Geldsegen trotz mauer Gewinne: Die Führungsspitze der Deutschen Bank kassiert Millionengehälter für das gar nicht so gute Geschäftsjahr 2013. Auch das Duo aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen bekommt mehr als im Vorjahr. Unverändert bleiben dagegen die Boni für die fast 100.000 Mitarbeiter der Bank.
Die Deutsche Bank belohnt ihr Führungsduo Anshu Jain/Jürgen Fitschen für das erste volle Geschäftsjahr an der Konzernspitze mit einem deutlichen Gehaltsplus. Die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden kassieren für das Jahr 2013 jeweils rund 7,5 Millionen Euro. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht des Frankfurter Dax-Konzerns hervor.
Dass die Gesamtvergütung von Jain und Fitschen um gut 50 Prozent über den je rund 4,9 Millionen Euro des Vorjahres lag, erklärte die Deutsche Bank damit, dass die beiden Manager 2012 nur sieben Monate als Chefs tätig waren. Zudem verdiente die Bank im vergangenen Jahr wieder etwas besser: Der Vorsteuergewinn kletterte um fast 80 Prozent auf fast 1,5 Milliarden Euro, den Überschuss konnte das Institut von 316 Millionen auf 681 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Allerdings nennen sogar Jain und Fitschen diese Ergebnisse "unbefriedigend".
Weniger Vorstände kosten das Unternehmen mehr Geld
Insgesamt summierte sich die Vergütung der sieben Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2013 auf rund 38,5 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor, als wegen des Führungswechsels im Juni 2012 letztlich zehn Vorstände auf der Gehaltsliste der Bank standen, waren es 26,3 Millionen Euro. Ein Großteil der Bezüge wird nicht bar ausgezahlt, sondern zeitversetzt abhängig vom Geschäftserfolg.
An Boni für ihre gut 98.000 Mitarbeiter schüttet Deutschlands größte Bank wie im Vorjahr 3,2 Milliarden Euro aus. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) aus Aufsichtsratskreisen strebt die Bank an, die Obergrenze für Boni verdoppeln zu dürfen. Darüber sollen demnach die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 22. Mai entscheiden.
Boni dürfen Grundgehalt nicht mehr übersteigen
Hintergrund sind neue EU-Regeln: Diese schreiben Banken vor, dass Boni von diesem Jahr an maximal so hoch sein dürfen wie das Grundgehalt. Nur wenn die Hauptversammlung dies ausdrücklich beschließt, dürfen Boni maximal doppelt so hoch sein wie die Fixgehälter. Die Deutsche Bank wollte den Zeitungsbericht auf Anfrage nicht kommentieren. (dpa)