München. .
Der Deutschen Bank droht die Anklagebank. Mittlerweile hat die Münchener Staatsanwaltschaft wegen mutmaßlicher Falschaussagen diverser Spitzenbanker auch gegen das Institut ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen nicht ordnungsgemäßer Geschäftsführung eingeleitet. Das bestätigte ein Justizsprecher auf Anfrage.
Wenn es zu einem Prozess gegen die beschuldigten Banker kommt, sitze auch die Bank als Nebenbeteiligte auf der Anklagebank, betonte die Staatsanwaltschaft. Über eine Anklage entschieden sei noch nicht. Sie gilt aber als wahrscheinlich.
Hintergrund sind die Aussagen der ehemaligen Chefs der Deutschen Bank, Josef Ackermann und Rolf Breuer, sowie des amtierenden Co-Chefs Jürgen Fitschen im Schadenersatzprozess des inzwischen verstorbenen Pleitiers Leo Kirch. Dessen Erben werfen dem führenden deutschen Geldhaus vor, die Insolvenz der Kirch-Gruppe vor gut einem Jahrzehnt mutwillig mitverursacht zu haben und fordern Regress.
Seit einem Urteil des Oberlandesgerichts München Ende 2012 ist klar, dass die Bank Schadenersatz leisten muss. Das Gericht geht davon aus, dass die Banker gelogen haben. Fitschen hilft dabei nicht, dass er bei seiner Aussage im Gegensatz zu Breuer und Ackermann Erinnerungslücken geltend gemacht hat. Als amtierender Co-Vorstandschef sei er nicht nur für seine Aussage verantwortlich, sondern auch dafür, was die Bank vor Gericht als Sachverhalt anbietet, betonte die Staatsanwaltschaft. Maximal drohen bei einer Ordnungswidrigkeit zehn Millionen Euro Geldbuße.