Wiesbaden. Auch 2013 verdienen Frauen gut ein Fünftel weniger als Männer: Die Lohnlücke ist dem Statistischen Bundesamt zufolge in Vollzeit-Arbeit besonders groß. 2013 betrug der Bruttolohn für Frauen im Schnitt 15,56 Euro pro Stunde, für Männer dagegen 19,84 Euro.

Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist bei Vollzeitbeschäftigten besonders hoch. Frauen, die in Vollzeit arbeiten, verdienen 17 Prozent weniger als Männer, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Bei Teilzeitbeschäftigten lag der Verdienstunterschied im vergangenen Jahr dagegen bei nur vier Prozent. Die Statistiker werteten ihre Daten gesondert nach Beschäftigungsumfang aus; Auszubildende, Altersteilzeitbeschäftigte und geringfügig Beschäftigte wurden nicht berücksichtigt.

Der Blick auf den Durchschnittsverdienst aller Beschäftigten 2013 brachte das seit Jahren bekannte Ergebnis: Frauen verdienen gut ein Fünftel (22 Prozent) weniger als Männer, wie die Statistiker weiter mitteilten. Seit sieben Jahren hat sich dieser Wert nur minimal verändert. 2006 war der "Gender Pay Gap", die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, erstmals statistisch ermittelt worden. 2013 betrug der Bruttolohn für Frauen im Schnitt 15,56 Euro pro Stunde, für Männer dagegen 19,84 Euro.

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Frauendominierte Berufe häufig schlechter bezahlt

Die Gründe für die Differenz sind in dieser Art der Berechnung den Statistikern zufolge zum großen Teil struktureller Natur: So haben Männer und Frauen oft unterschiedliche Berufe. Frauendominierte Berufe werden häufig schlechter bezahlt; Frauen sind zudem seltener in Führungspositionen vertreten und häufiger als Männer in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt.

Ein Drittel der Lohnlücke ist aber auf Faktoren zurückzuführen, die nicht arbeitsplatzrelevant sind, sondern aus einer tatsächlich schlechteren Bezahlung bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit resultieren. Bereinigt um die strukturellen Faktoren lag der geschlechtstypische Verdienstunterschied 2010 bei etwa sieben Prozent, 2006 betrug die Differenz acht Prozent. Für die Jahre danach haben die Statistiker diese Angabe wegen der "umfassenden Datenanforderungen" nicht ermittelt. (afp)