Berlin. Seit 2006 ist der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern gleich groß. Während im Westen des Landes Frauen 25 Prozent weniger verdienen als Männer, sind es im Osten nur sechs Prozent. Das teilt das Statistische Bundesamt mit.

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist auch 2011 nicht kleiner geworden. Der Bruttostundenverdienst von Arbeitnehmerinnen lag um durchschnittlich 23 Prozent unter dem ihrer männlichen Kollegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.

Seit Beginn der Statistik im Jahr 2006 ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern damit gleich groß geblieben. In Westdeutschland liegt der Lohnunterschied sogar bei 25 Prozent, im Osten nur bei sechs Prozent.

Frauen wählen Berufe mit geringeren Verdienstmöglichkeiten

Die große Differenz führen die Statistiker auf die unterschiedliche Berufs- und Branchenwahl zurück sowie auf die Tatsache, dass Frauen seltener Führungspositionen bekleiden. "Arbeitnehmerinnen gehen eher Tätigkeiten nach, die mit tendenziell geringeren Verdienstmöglichkeiten und Anforderungen verbunden sind", erklärten die Statistiker.

"Hinzu kommen weitere Faktoren wie zum Beispiel ein niedrigeres Dienstalter und geringerer Beschäftigungsumfang." Diese Ursachen erklärten rund zwei Drittel des Verdienstunterschieds.

Gut bezahlte Führungspositionen sind mit Männern besetzt

Auch Frauen in Führungspositionen verdienen einer Studie zufolge rund ein Fünftel weniger als ihre männlichen Kollegen. Vollzeitbeschäftigte Frauen kommen im Mittel auf rund 3860 Euro monatlich, fand das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) heraus. Männer erhielten dagegen rund 4900 Euro. "Die sehr gut bezahlten Führungspositionen sind überwiegend mit Männern besetzt", erläuterte DIW-Expertin Elke Holst. (rtr)