Berlin. . Nach Jahren des Darbens scheint die Wirtschaft in Europa wieder in die Gänge zukommen. Das jedenfalls ist Ergebnis einer Umfrage unter Unternehmen in der Eurozone. Auch in Krisenländern wie Griechenland und Spanien sollen die Exportgeschäfte positiv anlaufen.

Die Industrie in den Euro-Ländern hat zu Jahresbeginn einen Gang höher geschaltet - auch dank der Erholung in Krisenstaaten wie Spanien und Griechenland. Der Einkaufsmanagerindex stieg um 1,3 auf 54,0 Punkte, teilte das Markit-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 3000 Unternehmen mit. Das Barometer signalisiert damit das kräftigste Wachstum seit Mai 2011. Seit einem halben Jahr liegt es nun schon über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. "Die Erholung der Eurozonen-Industrie hat im Januar deutlich an Dynamik gewonnen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Besonders erfreulich: Nicht nur in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland geht es bergauf. "Auch in Frankreich sprechen immer mehr Anzeichen für eine allmähliche Stabilisierung", sagte Williamson: "Die dortigen Exportgeschäfte haben wieder zugelegt." Italien und Spanien befinden sich ebenfalls im Aufwind. Selbst in Griechenlands wurde die wichtige 50-Punkte-Marke überschritten - zum ersten Mal seit August 2009. Dies zeige, dass selbst krisengeplagte Länder wieder auf Wachstumskurs eingeschwenkt seien, sagte der Markit-Experte.

Die bessere Konjunktur schlägt allmählich auch auf den Arbeitsmarkt durch. Für die Industrie der gesamten Euro-Zone wurde zum ersten Mal seit fast zwei Jahren ein Stellenplus gemessen. Dieser fiel zwar bescheiden aus, erreichte aber dennoch das höchste Niveau seit September 2011. Bislang steht die hohe Arbeitslosigkeit in Staaten wie Griechenland und Spanien einer nachhaltigen Erholung im Weg, da sie vor allem den Konsum belastet.

Wermutstropfen aus Sicht der Unternehmen: Sie konnten ihre Verkaufspreise nur moderat und geringfügiger als in den beiden Vormonaten anheben. Das spricht für einen anhaltend niedrigen Inflationsdruck. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone war zu Jahresbeginn auf 0,7 Prozent gefallen. (rtr)