München. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar erneut gestiegen. Die deutsche Wirtschaft ist damit so optimistisch wie seit Juli 2011 nicht mehr. Für Schwung sorgte vor allem die Industrie. Am Bau ging es ebenfalls bergauf.

Die deutsche Wirtschaft geht mit überraschend viel Schwung ins neue Jahr. Der Geschäftsklima-Index kletterte im Januar auf 110,6 Punkte von 109,5 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das viel beachtete Barometer erreichte damit den höchsten Stand seit Juli 2011. Die rund 7000 befragten Manager schätzten sowohl die Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate günstiger ein. "Die deutsche Wirtschaft startet hoffnungsfroh ins neue Jahr" sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Der Index kletterte das dritte Mal in Folge, was nach einer Faustformel als konjunkturelle Trendwende gilt. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus auf 110,0 Zähler gerechnet.

"Der Optimismus hat merklich zugenommen"

Für Schwung sorgte vor allem die Industrie. Die Betriebe bewerteten ihre Lage deutlich besser als zuletzt und blickten auch dank gestiegener Exporterwartungen zuversichtlich nach vorn. "Der Optimismus hat merklich zugenommen", betonte Sinn. Auch im Großhandel hellte sich die Stimmung spürbar auf, während sie sich im Einzelhandel etwas abkühlte. Am Bau ging es ebenfalls bergauf.

Die Wirtschaft dürfte in diesem Jahr deutlich stärker zulegen als 2013 mit nur 0,4 Prozent. Die Bundesbank sagt für 2014 ein Wachstum von 1,7 Prozent voraus, die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge ihre Prognose leicht auf 1,8 Prozent erhöhen. "Deutschland bleibt das Zugpferd des Euro-Raums", sagte Analyst Holger Sandte von der Bank Nordea. Das Wachstum dürfte sich hierzulande allein im laufenden Quartal auf 0,4 Prozent beschleunigen. Ende 2013 hatte das Bruttoinlandsprodukt nach einer ersten offiziellen Schätzung um rund einen Viertel-Prozentpunkt zugelegt. (rtr)