Essen. . Beim Essener Baukonzern Hochtief zeichnet sich ein Stellenabbau ab. 800 bis 1000 Arbeitsplätze könnten wegfallen, heißt es in Konzernkreisen. Neben Hochtief hatten auch Revierkonzerne wie Thyssen-Krupp, RWE und Evonik Stellenabbau angekündigt.

Die Liste der Revierkonzerne, die Arbeitsplätze abbauen wollen, wird länger: Auch beim Essener Baukonzern Hochtief werden die Pläne für Stellenstreichungen konkreter. Wegfallen könnten etwa 800 bis 1000 Arbeitsplätze, hieß es in Konzernkreisen.

Noch gibt es dafür allerdings keine offizielle Bestätigung. „Wir führen Gespräche mit den Arbeitnehmern“, sagte ein Hochtief-Sprecher lediglich. Ziel sei es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Hochtief beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben rund 5700 Mitarbeiter in Deutschland.

Auch die großen Ruhrgebietskonzerne Thyssen-Krupp, RWE und Evonik hatten Stellenabbau angekündigt. Der Energieversorger RWE will weit mehr als 10.000 der weltweit rund 70.000 Stellen streichen. Der Chemiekonzern Evonik baut etwa 1000 seiner weltweit 33.000 Arbeitsplätze ab. Thyssen-Krupp streicht etwa 2000 der 29.000 Stellen in der Stahlsparte. Hinzu kommen rund 3300 Arbeitsplätze in der Verwaltung, davon jede zweite Stelle in Deutschland.

Neue Konzernstruktur bei Hochtief seit Jahresbeginn

Der spanische ACS-Konzern hatte vor drei Jahren bei Hochtief die Kontrolle übernommen. Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes setzte unter anderem auf Unternehmensverkäufe und verordnete dem Bauunternehmen einen Sparkurs. Für große Teile des Europa-Geschäfts von Hochtief hat der spanische Manager bereits Abnehmer gefunden. Getrennt hat sich Hochtief unter anderem vom Geschäft mit Gebäudemanagement und von der Flughafensparte.

Zum Jahresanfang hat Hochtief vier selbstständige Unternehmenseinheiten geschaffen. Diese sind für die Geschäftsfelder Hochbau, Infrastruktur, den Betrieb von Immobilien und Projektplanung zuständig.

Alle vier Konzernteile gehören zum Kerngeschäft, wird bei Hochtief betont. Es gehe nicht darum, weitere Firmenverkäufe auf den Weg zu bringen. Bereits im Zuge der Übernahme von Hochtief durch ACS gab es die Sorge, Deutschlands größtem Baukonzern drohe eine Zerschlagung und Stellenabbau.