Brüssel. Endspurt im Weihnachtsgeschäft - und dann streiken die Geräte für die Kartenzahlung: In Belgien hat ein Ausfall des Bezahlsystems am Montag landesweit und über Stunden für Probleme gesorgt. Kunden standen Schlange an Geldautomaten. Der Einzelhandel geht von massiven Einbußen aus.

Ausgerechnet einen Tag vor Weihnachten ist in Belgien landesweit die Zahlung per Bankkarte über viele Stunden ausgefallen. Kunden mussten ihre Einkäufe für die Feiertage an den Kassen zurücklassen, auch Automaten für Parkscheine und Bahntickets nahmen nur Bargeld an.

Erst am Abend konnte der Systembetreiber Atos Worldline Entwarnung geben. Bis dahin hatten aber schon viele Geschäfte erhebliche Umsatzeinbußen erlitten. Der Einzelhandelsverband Brüssel schätzte die Verluste einzelner Läden an einem der umsatzstärksten Tage des Jahres auf bis zu 20 Prozent.

Lange Schlangen vor den Geldautomaten

Vor allem kleine Geschäfte litten unter dem Ausfall der bargeldlosen Bezahlung. Große Kaufhäuser und Ketten konnten dagegen oft die Bankkartendaten ihrer Kunden abspeichern und die Verkäufe später abrechnen.

Im Internet verbreitete Fotos zeigten lange Warteschlangen vor Geldautomaten, die größtenteils störungsfrei funktionierten. Erst am Samstag hatte Atos Worldline einen neuen Nutzerrekord vermeldet: 5,5 Millionen Kartenzahlungen innerhalb eines Tages - in einem Land mit nur elf Millionen Einwohnern. (afp)