Essen. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hat die Liquidation von Quelle als unvermeidlich bezeichnet. Trotz aller Bemühungen sei es nicht gelungen, einen Käufer für das Versandhaus zu finden. Die Gläubiger müssen noch Jahre auf ihr Geld warten.
Der Quelle-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hat die Liquidation des Versandhauses als unvermeidlich verteidigt. In einem Bericht für die Gläubigerversammlung des in Abwicklung befindlichen Unternehmens betonte Görg am Mittwoch in Essen vor wenigen Dutzend Gläubigervertretern, trotz aller Bemühungen sei es nicht gelungen, einen Käufer für das seit Jahren rote Zahlen schreibende Unternehmen zu finden. Alle Bemühungen um eine Wiederbelebung seien vergeblich gewesen.
Die Gläubiger des zahlungsunfähigen Versandhauses werden nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters noch Jahre auf Geld aus der Quelle-Konkursmasse warten müssen. Der Hintergrund: Rund 40 Prozent der Quelle-Kunden nutzen die Möglichkeit zum Ratenkauf. Sie haben teilweise bis zu sechs Jahre Zeit, ihre Schulden abzubezahlen.
Ausstehende Forderungen von 800 Millionen Euro
Insgesamt bezifferte der Insolvenzverwalter die ausstehenden Forderungen an Quelle-Kunden auf rund 800 Millionen Euro. Der größte Teil davon gehe zwar an die Factoring-Banken, die in der Vergangenheit dem Versandhaus seine Kundenforderungen abgekauft hätten. Doch sei für Quelle nach 2012 noch mit Einnahmen von bis zu 110 Millionen Euro zu rechnen. Dies müsse abgewartet werden, bevor mit der Auszahlung begonnen werden könne
Insgesamt haben die rund 10.000 Gläubiger des Arcandor-Tochterunternehmens Forderungen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro angemeldet. Dazu gehören neben Lieferanten auch Dienstleister und zahlreiche Quelle-Beschäftigte. (ap)