Essen/Nürnberg. Die Küchen-Quelle ist gerettet. Wie die Insolvenzverwaltung am Freitag mitteilte, übernimmt eine Investorengruppe das Tochterunternehmen des insolventen Versandhändlers. Auch die Verwendung des Namens Privileg wurde in letzter Minute noch geklärt.
Der Verkauf von Küchen-Quelle ist perfekt: Eine Investorengruppe um die Unternehmer Alexander Fackelmann und Hannes Streng übernimmt die zum insolventen Versandhaus Quelle gehörende Arcandor-Tochter und will 150 Mitarbeiter weiterbeschäftigen, wie die neuen Eigentümer am Freitag in Nürnberg mitteilten. Sie dürfen die Markennamen «Privileg» und «Quelle» weiter nutzen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die vier Privatinvestoren, die alle aus Franken kommen, wollen das Unternehmen als eigenständige GmbH weiterführen. Neben 150 Arbeitsplätzen bei Küchen-Quelle wollen sie auch weitere 250 Stellen bei verschiedenen Zulieferfirmen erhalten. Der Nürnberger Wirtschaftsreferent Roland Fleck sprach von einem guten Tag für den Standort. «Nach einigen Rückschlägen in den vergangenen Wochen freue ich mich über die Rettung als Lichtblick zumindest für einen Teilbereich der Quelle», sagte er.
Der Beauftragte des Arcandor-Insolvenzverwalters für den Versandhandel, Jörg Nerlich, erklärte, die Investorengruppe aus der Region habe sich gegen mehrere Bieter durchgesetzt. Der Gläubigerausschuss habe den Verkauf bereits genehmigt. Demnach übernehme die Investorengruppe «Franken» nicht nur die Marke, sondern auch die bundesweite Organisation der Arcandor-Tochter.
Einigung in letzter Sekunde
Nach der Quelle-Pleite hatte sich der Konkurrent und Hamburger Versandriese Otto den Markennamen des früheren Erzkonkurrenten und die beliebte Quelle-Marke Privileg gesichert. «Wir haben uns mit dem Otto-Vorstand darauf geeinigt, für Einbau- und Planküchen den Namen Quelle weiter nutzen zu dürfen», sagte Investor Hannes Streng.
Die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter seien «extrem und zeitaufwendig» gewesen. Eine Einigung sei sprichwörtlich in letzter Sekunde zustande gekommen, erklärte der Fürther Unternehmer. «Bis vor kurzem war alles noch auf Messers Schneide.»
Gesellschafter und Unternehmer Christian Bühler sagte, bis zuletzt habe noch eine eindeutige juristische Vereinbarung gefehlt, die sicherstellte, dass die von Electrolux gefertigten Küchengeräte weiterhin unter dem Namen Privileg bei Küchen-Quelle verkauft werden können.
Neben Streng und Bühler gehören Alexander Fackelmann, der Eigentümer des gleichnamigen Hersbrucker Herstellers von Haushaltswaren, und der bisherige Küchen-Quelle Bereichsleiter Bernd Warnick zu den Gesellschaftern. Warnick wird auch Geschäftsführer. Sie alle beteiligten sich als Privatpersonen. Factoring-Bank wurde die Nürnberger Teambank. (ap)