Berlin. Die Deutsche Bahn hat Schlüsselpositionen neu besetzt. Nach der Datenaffäre wird nun unter anderem Gerd Neubeck neuer Leiter der Konzernsicherheit. Damit will die Deutsche Bahn einen Neuanfang in der Unternehmenskultur wagen.
Die Deutsche Bahn hat im Zuge ihres Konzernumbaus den Posten des Sicherheitschefs neu besetzt. Zum 1. September übernimmt Gerd Neubeck die Leitung der Konzernsicherheit, wie die Bahn am Dienstag in Berlin mitteilte. Der 58-jährige Jurist ist seit 2000 Polizeivizepräsident in Berlin. Zuvor war er unter anderem Oberstaatsanwalt in Nürnberg/Fürth.
Neuer Leiter Konzernrevision wird zum 1. Januar 2010 Lutz Cauers, teilte die Bahn weiter mit. Der 45-jährige Diplom-Kaufmann komme von der TUI AG, wo er seit 2001 die Konzernrevision leite.
Bewerber von außen waren gefragt
Der Vorstandsvorsitzende der Bahn, Rüdiger Grube, erklärte, es sei gerade in diesen sensiblen Bereichen notwendig gewesen, die Positionen mit Bewerbern von außen zu besetzen, «um den Neuanfang in der Unternehmenskultur zu dokumentieren».
Mitte Mai hatte sich der Konzern im Zuge der Aufarbeitung der sogenannten Datenaffäre auch von den Leitern der Konzernrevision und der Konzernsicherheit, Josef Bähr und Jens Puls, getrennt. Grube hatte damals erklärt: «Fehlverhalten kann und werde ich nicht tolerieren, deshalb brauchen wir einen Neuanfang.»
E-Mails der Mitarbeiter wurden überwacht
Die Deutsche Bahn hatte über viele Jahre die Daten von Mitarbeitern zur Korruptionsbekämpfung mit denen von Lieferanten abgeglichen. Auch der E-Mail-Verkehr von Mitarbeitern wurde teilweise überwacht. Die Vorgänge, die nicht mit den Arbeitnehmervertretern abgesprochen worden waren, sorgten für eine Welle der Empörung. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn, der von den Vorgängen nach eigenen Angaben nichts gewusst hat, war im Zuge der Affäre aufgrund des zunehmenden öffentlichen Drucks zurückgetreten. (ddp)