Leipzig. Die Deutsche Post will die 40-Stunden-Woche wieder einführen. Derzeit arbeiten die Beschäftigten 38,5 Stunden. Das Unternehmen begründete den Schritt mit der Wirtschaftskrise und der sinkenden Nachfrage nach klassischen Briefen. Im laufenden Jahr erwartet die Post einen Gewinnrückgang.
Die Deutsche Post will zurück zur 40-Stunden-Woche. Die Wirtschaftskrise und das Schrumpfen des traditionellen Briefmarktes hätten die Gewinne derart schrumpfen lassen, dass es keine andere Möglichkeit gebe, um das Unternehmen stabil zu halten und die Arbeitsplätze zu sichern, sagte der Vertriebschef für den Bereich Brief, Christian Stiefelhagen, am Mittwoch in Leipzig. Andere Einsparmöglichkeiten seien bereits ausgeschöpft.
Schadensbegrenzung steht an
Zurzeit arbeiteten die rund 190 000 Beschäftigten der Post 38,5 Stunden pro Woche. Der Tarifvertrag läuft zum Jahresende aus. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro, im Vergleich zu 1,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, sagte Stiefelhagen.
Dennoch müsse jetzt gehandelt werde, weiteres Hinauszögern könne gefährlich werden. Wenn der Gewinn erst weiter gesunken sei, könne es irgendwann zu spät sein und andere Maßnahmen wie Auslagerungen von Geschäftsbereichen könnten dann auf der Tagesordnung stehen.
In die Zukunft mit dem "Internet-Brief"
Auf der Einnahmenseite werde die Post versuchen, mit neuen Produkten erfolgreich zu sein, kündigte Stiefelhagen an. Das wichtigste davon werde der sogenannte Internet-Brief sein. Dieser solle die Eigenschaften des herkömmlichen Briefs, vor allem in Fragen der Sicherheit, mit der Schnelligkeit des Internets verbinden, sagte Stiefelhagen. Bei diesen Briefen garantiere die Post unter anderem die Echtheit des Absenders sowie das Briefgeheimnis. Der Internet-Brief werde bereits mit 5000 Kunden getestet, Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres solle das Produkt serienreif sein. (ddp)