Hamburg. Die Deutsche Post setzt ihren massiven Sparkurs offenbar fort. Sie will bis Ende 2011 alle eigenen Filialen schließen. Partner wie Einzelhändler sollen dann die Dienste übernehmen. Die Umwandlung stößt bei der Gewerkschaft Verdi auf heftige Kritik.
Der Konzern Deutsche Post will bis Ende 2011 bundesweit alle noch selbst betriebenen 475 Filialen aufgeben. Die Dienste sollen künftig von Partnern wie Einzelhändlern übernommen werden, wie ein Post-Sprecher laut «Hamburger Abendblatt» sagte.
Die Umwandlung stößt bei der Gewerkschaft ver.di auf heftige Kritik. «Die Post verabschiedet sich damit komplett aus der stationären Filialversorgung», kritisiert der Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Wolfgang Abel. Mit dem Schritt gebe der Konzern praktisch sein eigenes Vertriebsnetz auf.
Miet- und Personalkosten sparen
«Die Post spart dadurch hohe Miet- und Personalkosten», nennt ein Postsprecher die Vorteile der Auslagerung. Die Partner profitierten ebenfalls. Sie würden für die geleisteten Postdienste vergütet. Zudem erhielten sie durch dieses Zusatzangebot neue Kunden für ihre eigenen Geschäfte.
Bundesweit gibt es dem Bericht zufolge derzeit 14.000 Standorte, an denen Postdienste verkauft werden. 850 Filialen davon sind Postbank-Finanzcenter, die sowohl Finanzprodukte als auch Brief- und Paketdienste anbieten. Allerdings werden diese Filialen von der Deutschen Postbank betrieben. Die Deutsche Postbank wurde in diesem Jahr inklusive Filialnetz zum Teil an die Deutsche Bank verkauft und befindet sich damit künftig nicht mehr in der Hand der Deutschen Post. Die übrigen mehr als 12.000 Standorte werden bereits von «fremden» Partnern geführt. (ap)
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